Der erste Durchgang der Sommerschule im Sommer 2020 wurde angesichts der Teilnehmerzahlen vom Unterrichtsministerium als voller Erfolg gewertet. Etwa 24.000 Schülerinnen und Schüler hatten im Vorjahr am freiwilligen Ergänzungsunterricht teilgenommen (siehe Grafik). Das vergleichbare Angebot in den Semesterferien war ungleich unpopulärer. Insgesamt haben sich für den Unterricht beziehungsweise die Lernbegleitung zwischen den Semestern rund 5300 Schüler angemeldet.
Das Angebot im kommenden Sommer wird nun laut Bildungsministerium auf die Unterrichtsgegenstände "Deutsch, Mathematik und Sachunterricht in der Primarstufe beziehungsweise Deutsch und Mathematik in der Sekundarstufe Allgemeinbildung" ausgeweitet. Das bedeutet, dass heuer auch Oberstufenschüler das freiwillige Bildungsangebot vor dem Schulstart im Herbst nutzen können.
Konkret kann die Sommerschule in Anspruch genommen werden von Schülern mit mangelnden Deutschkenntnissen oder Schülern bis zur neunten Schulstufe, die sich - auch aufgrund pandemiebedingter Versäumnisse - vertiefend mit den erwähnten Fächern beschäftigen wollen. Benotet wird, wie im Vorjahr, nicht, dafür soll eine Teilnahme an der Sommerschule in die Bewertung der Mitarbeit einfließen.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Angeboten für Pflichtschüler und Oberstufen-Schüler werden die Standorte sein. Während für die Jüngeren standortübergreifender Unterricht möglich ist, können die Oberstufenschulen nur für ihre eigenen Schüler in den letzten Ferienwochen aufsperren. Mit einer Anmeldung, die noch bis zum 20. Mai möglich ist, wird eine Teilnahme am Ferienende verpflichtend. Fehlt ein Schüler, braucht er auch eine Entschuldigung. Ein Anmeldeformular finden Sie hier.
Lernverluste geringer als befürchtet
Einer Studie des Bildungswissenschaftlers Christoph Helm zufolge sind die pandemiebedingten Lernverluste geringer als befürchtet. Helm stützt sich dabei auf die Erkenntnisse von Kollegen aus Deutschland und der Schweiz. "Lerneinbußen sind entweder nicht beobachtbar, oder weit weniger dramatisch, als oft befürchtet", konstatiert der Forscher. Somit haben sich die Schüler auf Distance Learning besser eingestellt, als zunächst angenommen.