In den letzten Tagen sorgte Tirol wieder vermehrt für Negativschlagzeilen. Erst soll sich eine neue Mutation des Coronavirus gebildet haben, dann der Skandal um eine dubiose Auftragsvergabe und fehlerhafte PCR-Tests und schließlich der Rücktritt des Gesundheitslandesrates. Zumindest Ersteres könnte sich nur als halb so schlimm erweisen. Die Virologin Dorothee von Laer vermutet, dass die falschen Testergebnisse das Bild der Verbreitung der Variante massiv verzerrt haben.
Im Interview mit der Zeit im Bild 2 sagt sie am Dienstagabend, sie sei anfangs zwar nicht überrascht gewesen, dass sich rund um den Bezirk Schwaz nach der ersten Durchimpfung eine Fluchtvariante breit gemacht habe: "Aber als sie sich in Regionen verbreitet hat, wo es keinen Nährboden für eine solche Variante gegeben hat, bin ich stutzig geworden", sagt von Laer. Nachsatz: "Dadurch, dass in Schwaz nun viele ihre Zweitimpfung bekommen haben, ist dieses Virus möglicherweise bald Geschichte."
"Fehler sind immer möglich"
Was im betroffenen Labor schief gelaufen sein könnte, könne sie nicht sagen: "Fehler sind in der Diagnostik immer möglich, deswegen braucht es interne und externe Kontrollsysteme, die die Abläufe überwachen." Es sei zwar vorstellbar, dass es keine solchen Kontrollsysteme gegeben hat, sie selbst habe sich von diesem Labor aber nie selbst ein Bild gemacht und könne das deshalb nicht beurteilen.
Peter Schöggl