Der Konflikt um den St. Pöltner Bischof Alois Schwarz beschäftigt nun laut "Salzburger Nachrichten" ("SN") die Bischofskonferenz. Mehrere Leiter der Pastoralämter aus anderen Diözesen verlangen laut einem Bericht von Samstag, dass Schwarz nicht Referatsbischof für die Seelsorge bleibt. Zuletzt hatte Kardinal Christoph Schönborn angekündigt, er wolle auf Bitten von kirchlichen Mitarbeitern im Konflikt mit dem St. Pöltner Bischof vermitteln.

Nach Kritik an Schwarz in Bezug auf seine Vorgehensweise bei der geplanten Umstrukturierung der Diözese St. Pölten haben sich laut "SN" mehrere Leiter der Seelsorgeämter aus österreichischen Diözesen gemeinsam an die Bischofskonferenz gewandt. Die Pastoraldirektoren fordern demnach die Absetzung von Schwarz als zuständigem Referatsbischof für die Seelsorge innerhalb der Vollversammlung der österreichischen Bischöfe. In einem gemeinsamen Schreiben weisen die Seelsorgeamtsleiter dem Bericht zufolge darauf hin, dass es vor dem Hintergrund der Pfarrgemeinderatswahlen im März 2022 ihre Arbeit erschwere, wenn der für die Seelsorge zuständige Bischof selbst im Mittelpunkt massiver Kritik wegen des Umgangs mit seinen Mitarbeitern stehe.

Kritik an Amts- und Lebensführung

Im März hatte Schwarz, der in der Bischofskonferenz auch für Wirtschaft und Landwirtschaft zuständig ist, das Finanzressort an den Vorarlberger Bischof Benno Elbs abgegeben – offiziell sei das ein einvernehmlicher Beschluss gewesen. Nach Schwarz' Wechsel von Kärnten nach St. Pölten 2018 war Kritik an seiner Amts- und Lebensführung laut geworden.

Eine Sprecherin von Schwarz teilte laut "SN" mit: "Bischof Alois Schwarz liegt viel am Dialog." Er sei in umfangreichen Gesprächen mit Haupt- und Ehrenamtlichen und er werde dazu beitragen, dass sich Kardinal Schönborn "ein umfassendes Bild über die geplanten Änderungen machen kann".


Die im Juni 2020 begonnene Umstrukturierung der Diözesanverwaltung führte bei Mitarbeitern, engagierten Katholiken und Laienorganisationen zu Verunsicherung. Als Ziele gelten flachere Hierarchien und die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten. Ein weiterer Effekt soll die Stärkung der Seelsorge sein. U.a. gab es schriftliche Protestäußerungen. Forderungen nach mehr Transparenz und Einbindung wurden laut. Trotz Zugeständnissen von Schwarz hält die Kritik weiter an.