Insgesamt 528 Ordensleute in Österreich haben sich im Jahr 2020 mit dem Coronavirus infiziert, 27 sind daran verstorben. Das berichteten die Ordensgemeinschaften am Freitag in einer Pressekonferenz zum aktuellen Jahresbericht "Summa". Die Quote der Infizierten liegt bei elf Prozent und damit über dem Schnitt der Gesamtbevölkerung von rund sieben Prozent. Als Grund nannte Generalsekretärin Christine Rod auch die gemeinsame Unterbringung in den Niederlassungen.
Eine Zahl der gegen COVID-19 geimpften Ordensleute konnten die Gemeinschaften zwar nicht präsentieren. Aufgrund der Altersstruktur dürften aber schon viele Mitglieder immunisiert sein, vermutete die Generalsekretärin. Ausschlaggebend dürfte auch der regelmäßige Kontakt mit kranken Menschen und die Tätigkeit in Schulen sein.
Die Coronapandemie prägt auch zu einem großen Teil den Jahresbericht der Ordensgemeinschaften, "Summa", und die darin erschienenen Berichte aus den Fachbereichen. So habe man neue Wege im Bereich der Seelsorge finden müssen, wo das ungewohnte Abstand Halten zu großen Herausforderungen geführt habe, berichtete die stellvertretende Vorsitzende Franziska Bruckner. Auch Vorsitzender Korbinian Birnbacher verwies auf neue Formen der Kommunikation, wie Online-Tagungen.
Großer Anteil ausländischer Ordensleute
Österreichs Orden zählten im vergangenen Jahr 4.507 Mitglieder in 192 registrierten Gemeinschaften, davon 2.944 Frauen und 1.563 Männer. Ein Drittel davon macht die Erzdiözese Wien aus, genau 1.439. Große geschlechtliche Unterschiede gibt es bei der Altersstruktur: 61 Prozent der Frauen waren 2020 älter als 75, bei Männern waren es nur 30 Prozent. Bei den Mitgliedern bis zum Alter von 39 Jahren machten die Frauen 13 Prozent aus, Männer vier Prozent.
Groß ist der Anteil ausländischer Ordensleute mit insgesamt rund 500. "Manche sind gut integriert, manche nicht so gut", merkte Generalsekretärin Rod an. Man schaue aber überall hin und sehe die Mitbrüder und Mitschwestern als "Verbündete im gemeinsamen Auftrag". Mehr als 200 Ordensleute sind zudem im vergangenen Jahr gestorben, was die Gesamtzahl von etwa 4.700 schrumpfen hat lassen. Allerdings gebe es auch Eintritte, davon mehr Frauen, von Austritten seien mehr Männer betroffen.