Die Corona-Neuinfektionszahlen bleiben zwar weiterhin auf hohem Niveau, fielen aber erstmals wieder unter die 2000er-Marke. Am Montag wurden 1934 neue Fälle gemeldet. Zuletzt lag die Neuinfektionszahl laut Ages-Dashboard am 14. März bei 1935.
Die Lage an den Spitälern bleibt aber angespannt: Auf den Normalstationen wurden 48 und auf den Intensivstationen neun Patienten mehr in den letzten 24 Stunden aufgenommen. Damit liegen bereits 611 Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen. Insgesamt lagen 2362 Sars-CoV-2-Infizierte in den heimischen Spitälern, ein Plus von 57.
Außer in Kärnten und der Steiermark legte die Auslastung der Intensivstationen im Wochenvergleich in allen Bundesländern zu. In Wien gab es laut den Daten von Innen- und Gesundheitsministerium am Montag einen neuen Höchststand von 245 mit Coronapatienten belegten Intensivbetten, in Niederösterreich ebenso mit 132 Betten. Die Situation stellt sich regional recht unterschiedlich dar, vom österreichweiten Höchstwert mit 709 Covid-Intensivpatienten Ende November ist die Lage bei ähnlichen Anstiegen jedoch ebenfalls nur noch wenige Tage entfernt.
38.027 PCR-Tests wurden innerhalb von 24 Stunden eingemeldet, das ist deutlich weniger als die 55.940 Testungen pro Tag in der Vorwoche. 5,1 Prozent der Ergebnisse fielen positiv auf SARS-CoV-2 aus. Inklusive Antigen-Schnelltests wurden in der vergangenen Woche in Österreich mehr als zwei Millionen Tests eingemeldet.
Gestorben sind bisher in Österreich 9.706 Infizierte. Innerhalb von einer Woche kamen 224 Opfer hinzu. Seit Pandemiebeginn gab es 578.950 bestätigte Corona-Fälle, 538.609 haben eine Infektion wieder überstanden. Damit galten am Montag 30.635 Personen im Land als aktive Fälle, fast 900 weniger als am Vortag.
Knapp eineinhalb Millionen Menschen in Österreich haben bisher eine Corona-Impfung erhalten. Insgesamt wurden 2.117.10 Dosen verabreicht, 625.652 sind damit durch zwei erhaltene Teilimpfungen voll immunisiert, das sind exakt sieben Prozent der Bevölkerung. Am Sonntag kamen 25.212 Immunisierungen hinzu, nur rund ein Drittel der 75.443 Verabreichungen vom vergangenen Freitag, wo ein neuer Tagesrekord verzeichnet worden war.
Intensivmediziner warnen
Besonders in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist die Situation auf den Intensivstationen wegen der vielen Corona-Patienten weiterhin angespannt. Laut aktuellen Prognosen sei für die kommenden Wochen keine Entlastung in Sicht. "Das stellt uns weiterhin vor große Probleme", betonte Klaus Markstaller von der Intensivmedizin-Gesellschaft ÖGARI am Montag. Österreichweit wurden am Sonntag 602 Covid-Patienten intensivmedizinisch betreut, doppelt so viele wie Anfang März.
In Wien hat sich in demselben Zeitraum die Zahl fast verdreifacht und liegt um fast 50 Prozent über dem Spitzenwert der zweiten Welle Ende November, berichtete die ÖGARI in einer Aussendung. Auch in Niederösterreich und dem Burgenland wurden die damaligen Spitzenwerte zuletzt überschritten, nicht hingegen in den anderen Bundesländern. Diese betonten jedoch eine Bereitschaft zur Übernahme von Patienten.
"Eine Überforderung der Intensivversorgung durch die Covid-19-bedingte Zusatzbelastung kann zum Risiko für alle werden, weil über die Intensivstationen hinaus zahlreiche andere Bereiche der Gesundheitsversorgung betroffen sind", erläuterte Markstaller. Die komplexen Auswirkungen würden laut dem Wiener AKH-Mediziner oft unterschätzt. Bei zu vollen Intensivstationen müssen teils große Operationen verschoben werden, bei denen nach dem Eingriff ein Intensivbett benötigt würde. Zudem muss auf überlasteten Intensivstationen Personal aus anderen Bereichen eingesetzt werden, das auch für kleinere Eingriffe fehlt, die dann ebenfalls verschoben werden müssen.