Die Zahl der Patienten, die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung intensivmedizinische Behandlung benötigen, steigt weiter an. Aktuell liegen 581 Menschen wegen einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation - das sind um drei mehr als am Vortag. Der bisherige Höchststand wurde am 25. November 2020 verzeichnet. Damals, im zweiten harten Lockdown, waren es 709 Intensiv-Patienten.
Der Präsident der Ärztekammer, Thomas Szekeres, fordert daher einen "Lockdown für ganz Österreich". Die Situation in den Krankenhäusern und Intensivstationen sei dramatisch: "Nicht nur in Wien und Ostösterreich, auch in den anderen Bundesländern wird es bald so weit sein", meint er. "Noch scheint es, als ob die Inzidenzraten im Westen niedriger seien, man vergisst aber, dass regelmäßig lokale Cluster aufpoppen, bei denen das Tracing fraglich ist. Einzige Lösung: Ganz Österreich für zwei oder drei Wochen in den Lockdown versetzen", schreibt er am Mittwoch auf seinem Blog. „Ich befürchte, dass die 3. Welle auch die westlichen Bundesländer erfassen wird, und es dann auch dort zu einer höchst dramatischen Situation an den Intensivstationen kommen wird.“
Außerdem bräuchte es auch eine Reserve an Intensivbetten für andere Erkrankungen abseits von Corona. Szekeres kritisiert zudem, dass es viel zu wenige Impfstoffe gibt: „Man sollte Impfstoff einkaufen, wo immer man ihn bekommt, so bald wie möglich.“ Und notfalls eigene Wege beschreiten und die ohnehin wackelnde Solidarität mit der EU vergessen. Die Unterversorgung mit Vakzinen bezeichnete er als „dramatisch“: „Wenn an einem Osterwochenende nicht einmal 10.000 Einheiten verimpft werden können, dann spricht das für die extreme Mangelwirtschaft.