Vorarlberg bleibt weiter offen. Obwohl auch im Ländle die Zahl der Personen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, seit der Öffnung der Gastronomiebetriebe am 15. März steigt. Damals lag die Sieben-Tage-Inzidenz im westlichsten Bundesland Österreichs, das zum Pilotprojekt wurde, unter 60, inzwischen ist der Wert auf knapp über 100 angewachsen. Das sei aber noch kein Grund, an der Öffnung der Gastronomie zu zweifeln, heißt es dazu aus dem Land Vorarlberg. Es sei klar gewesen, dass die Zahlen nach der Öffnung der Lokale nach oben gehen würden. Allerdings handle es sich um eine moderate Steigerung.
Der Systemanalytiker der Gesundheit Österreich GmbH, Florian Bachner, erklärte gegenüber den Salzburger Nachrichten (SN), dass es derzeit wohl noch zu früh sei, um die Auswirkungen der Öffnungen genau zu quantifizieren. "Es gibt immer einen Verzögerungseffekt von mehreren Tagen, bis sich diese zeigen." Die Vorarlberger Zahlen seien aber auch durch einen Cluster im Leiblachtal (Bezirk Bregenz) getrieben. Das Tal kann inzwischen nur noch verlassen werden, wenn ein negativer Coronatest vorgezeigt wird.
Problematisch sei auch, dass sich in Vorarlberg derzeit vor allem die britische Variante des Coronavirus ausbreite. Und diese sei eben infektiöser und gefährlicher als die ursprüngliche Variante. "Im Herbst sind von 100 Personen, die sich mit dem Virus infizierten, 1,5 auf der Intensivstation gelandet. Bei der britischen Variante, die jetzt kursiert, sind es 2,5 Personen", so Bachler zu den SN.
Testintensität auf "sehr hohem Niveau"
Die Corona-Testintensität in Vorarlberg bewegt sich weiter auf einem sehr hohen Niveau, betonte Sicherheitslandesrat Christian Gantner Montagmittag. Die Teststationen verzeichneten mit 134.075 kostenlosen Testungen in der Vorwoche erneut einen Rekordwert, so Gantner. Gegenüber der Woche davor – die Zahl der Tests lag dort bei 105.214 – entspricht das einer Steigerung von über 27 Prozent. Für den Anstieg sei insbesondere die zusätzliche Testinfrastruktur verantwortlich, die im Zuge der Ausreisetestverpflichtung aus der Region Leiblachtal kurzfristig aufgebaut wurde, sagt der Landesrat. In Richtung der über Ostern heimkehrenden Studierenden erneuert Gantner seinen dringenden Appell, sich vor der Einreise testen zu lassen.
"Es handelt sich darüber hinaus um einen wichtigen Beitrag, um die Infektionslage beherrschbar zu halten und die Vorreiterrolle unseres Landes zu bewahren“, so Gantner. Nur damit könne eine langfristige Öffnung gelingen und nachhaltig gesichert werden, ist der Landesrat überzeugt.