Er gilt mit seinem charakteristischen Ruf als der Frühlingsbote schlechthin - der Kuckuck, der dieser Tage wieder von seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt. Ob das in ein fremdes Nest gelegte Kuckucksei, ob das bekannte Kinderlied oder der Brauch, beim Kuckucksruf schnell zu schauen, ob man wohl Geld eingesteckt hat - was baldigen Geldsegen verspricht: Den lautstarken Vogel kennt wohl jeder.
Doch wird es auch dabei bleiben? Laut Vogelschutzorganisation "BirdLife" nimmt auch bei den Kuckucken die Zahl der Tiere ab. Nahezu alle Länder West- und Mitteleuropas melden rückläufige Bestandszahlen: Ein Drittel weniger Kuckucke in den letzten 40 Jahren europaweit, ein Viertel weniger Kuckucke in Österreich in den letzten 20 Jahren sind zu verzeichnen.
Denn der Vogel ist den verschiedensten Gefahren ausgesetzt: die langen Strecken, die er zwischen Winterquartier und Brutgebiet zurücklegen muss. Das Nahrungsangebot, das sich durch den Einsatz von Insektiziden und Herbiziden immer stärker verringert. Und auch die Klimakrise selbst, die die Brutzeit der Vögel verschiebt. Dadurch scheint laut wissenschaftlichen Studien die komplexe Abstimmung zwischen Wirt, der das untergeschobene Kuckucksei aufzieht, und Kuckuck durcheinander zu kommen.
Die Vogelschutzorganisation "BirdLife Österreich" startet deshalb eine Aktion, bei der Österreicherinnen und Österreicher ihre ersten Kuckuckssichtungen melden sollen. Jeder kann mitmachen und den ersten gehörten Kuckuck auf der BirdLife-Website eintragen.
"Mit langjährigen Datenreihen wird es möglich, mehr über den Jahresverlauf im Leben des Kuckucks zu erfahren und eventuelle zeitliche Veränderungen festzustellen“, erklärt Vogelexperte Gábor Wichmann.
Daniele Marcher