"Mit unzähligen Klagen will uns die Gewerkschaft finanziell ruinieren und mundtot machen", so der Gründer Benjamin Hadrigan in einer Aussendung. "Für ein junges Start-Up sind die Gerichts- und Anwaltskosten ein kaum zu stemmender Brocken."
Für die App wurde eine Datenbank mit rund 90.000 Lehrern und den entsprechenden Schulen angelegt. Schüler können nach Registrierung via Handynummer ihre Pädagogen ab der AHS-Unterstufe bzw. Mittelschule in Kategorien wie Unterricht, Fairness, Vorbereitung oder Pünktlichkeit mit einem bis fünf Sternen bewerten. Daraus werden dann auch Rankings erstellt. Laut den App-Machern wurde "Lernsieg" seit dem Start im November 2019 bereits 400.000 Mal heruntergeladen.
Die Gewerkschaft bekämpft die App seit ihrem Start. Anfang des Jahres wurde eine von ihr unterstützte erste zivilrechtliche Musterklage eines Pädagogen allerdings abgewiesen, wogegen die Lehrervertretung Berufung ankündigte. Darüber hinaus seien auch noch 35 Verfahren nach der EU-Datenschutzgrundverordnung eingebracht worden, von denen man den Großteil bereits gewonnen habe, so Hadrigan.
Mittlerweile seien in fast allen Bereichen Bewertungssysteme üblich geworden - von der Gastronomie über körpernahe Dienstleistungen bis zu Fluglinien oder öffentlichen Einrichtungen. Statt ihre "prall gefüllten Kriegskassen in aussichtslose Klagen zu investieren", solle die Gewerkschaft lieber ihre Mitglieder mit ausreichend Masken versorgen, so Hadrigan. Bei "Lernsieg" werde das Geld inzwischen knapp, darüber hinaus werde neben dem Unternehmen auch immer er persönlich geklagt.