Derzeit werden oft Lehrer mit Fremdsprachenkenntnissen oder die Kinder selbst als Übersetzer herangezogen. Mit dem neuen Angebot soll nun jeder Standort bei Bedarf das Videodolmetsch-Angebot nutzen können. Der flächendeckende Einsatz von Videodolmetschen an Bildungseinrichtungen sei "ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Integrations- und Elternarbeit im Bildungsbereich sowie zur Entlastung der Pädagoginnen und Pädagogen", betonte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in einer Stellungnahme.
Die Kindergärten und Schulen können aus 34 Sprachen (darunter auch Gebärdensprache) wählen, bei den 17 häufigsten Sprachen stehen Übersetzer oder Übersetzerinnen innerhalb weniger Minuten bereit. Das Service ist vor allem für vereinbarte Gesprächstermine wie die verpflichtenden Eltern-Kind-Gespräche, Elternsprechtage oder Elternabende gedacht. Es kann aber auch für spontane Gespräche angefragt werden, etwa wenn sich beim Abholen des Kindes Fragen ergeben.
Von November 2019 bis Juni 2020 gab es in vier Schulen in Wien und Niederösterreich ein Pilotprojekt zum Video-Dolmetsch, nach positiven Rückmeldungen wird es nun bundesweit ausgerollt. Vorerst ist es auf die Jahre 2021 und 2022 beschränkt, die Mittel kommen aus dem Europäischen Sozialfonds zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie.