In den nächsten Tagen muss das nationale Impfgremium in Österreich entscheiden, ob der immer mehr in die Kritik geratene Impfstoff von AstraZeneca auch für Menschen über 65 Jahren verimpft werden soll. Werden die Expertenmeinungen dazu weltweit auseinandergehen, äußerte sich am Sonntag nun auch der österreichische Pensionistenverband dazu - und stellte Forderungen an den Gesundheitsminister.
Pensionistenverbands-Präsident Peter Kostelka forderte, dass „die Entscheidung ob überhaupt und unter welchen konkreten Bedingungen der Impfstoff von AstraZeneca an Personen über 65 Jahren verimpft wird, eine rein fachliche Expertenentscheidung sein muss, die auf einem breiten Konsens in der Fachwelt beruht. Es darf keinesfalls der Eindruck entstehen, das Ministerium würde sich aus einer Vielzahl an Expertenmeinungen mit einer gewissen Beliebigkeit die aus seiner Sicht praktikabelste Option auswählen.
Kostelka ortete auch eine „tiefe Verunsicherung hinsichtlich der Wirksamkeit von AstraZeneca, insbesondere bei nunmehr auftretenden Mutationen“ und dass Betroffene und Angehörige ihre Besorgnis ausdrücken und heftig dagegen protestieren, dass die ältere Generation nun doch den AstraZenecaImpfstoff erhalten soll. Vereinzelt wird sogar davon gesprochen und befürchtet, dass die ältere Generation als ‚Versuchskaninchen‘ verwendet werden soll.
Kritisiert wird auch die Knappheit der Impfstoff. Unter diesem Aspekt mute es geradezu grotesk an, so Kostelka, zu diskutierten, ob ein bestimmter Impfstoff an eine bestimmte Personengruppe verimpft werden soll - wenn er nicht einmal in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.