Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat am Dienstag Details und Hintergründe zur Wiedereröffnung der Schulen nach den Semesterferien präsentiert. Wie berichtet werden Volksschulen wieder von Montag bis Freitag im Präsenzunterricht geführt, Unter- und Oberstufen im Schichtbetrieb.
Ihm sei wichtig gewesen, "dass die Tests bei Schülern freiwillig bleiben", sagt Faßmann - eine eher eigentümliche Auslegung von Freiwilligkeit. Denn, wie der Minister wiederholt: Kinder, deren Eltern den Tests die Zustimmung verweigern, müssen zu Hause bleiben und bekommen eine rudimentäre Form des Distance Learnings - sie müssen Arbeitspakete abarbeiten, für Rückfragen sollen Lehrer zur Verfügung stehen; eine aktive Betreuung ist aber nicht vorgesehen.
Apropos Betreuung: In der Unterstufe - "vor allem für die Zehn- und Elfjährigen" - wird es auch weiterhin die Möglichkeit geben, Kinder fünf Tage die Woche an der Schule betreuen zu lassen. Bisher sei das aber zahlenmäßig wenig angenommen worden, im Vergleich zu der Betreuungssituation an den Volksschulen.
Eltern dürfen beim ersten Test dabei sein
Die regelmäßigen Tests der Kinder sollen in der Regel von Klassenlehrern oder Erste-Hilfe-Lehrern angeleitet werden. Beim ersten Mal dürften auch Eltern anwesend sein, so Faßmann. Die Testungen sollten in möglichst großen Räumen stattfinden, oder auch draußen.
Zur Maskenpflicht im Unterricht: In der Volksschule soll bis auf Weiteres am Sitzplatz keine Maskenpflicht gelten, an den Unterstufen MNS-Pflicht, an den Oberstufen sogar FFP2-Pflicht.
Zu den Hintergründen für die Öffnung der Schulen erklärt Faßmann, eine Umfrage im Auftrag seines Ministeriums habe ergeben, dass 52 Prozent der Eltern inzwischen "große und mittlere Probleme" mit dem Homeschooling melden - darüber hinaus befürchte auch ein großer Anteil der Eltern psychische Schäden bei ihren Kindern.
Georg Renner