Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus sollen Mitarbeiter aus der Führungs- und Verwaltungsebene, die keinen Kontakt zu Patienten haben, bereits gegen das Coronavirus geimpft worden sein. Das berichtet die "Kronen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Sie kamen laut dem Bericht noch vor Pflegern oder Ärzten an die Reihe.
Der entsprechende Impfplan soll von AKH-Direktor Herwig Wetzlinger erstellt worden sein, heißt es. Eine Sprecherin begründete die Maßnahme laut dem Bericht damit, dass Verwaltungspersonal auch in der Zentralen Teststelle oder bei Zugangskontrollen tätig ist. Hier gebe es ebenfalls häufigen Personenkontakt.
Rücktritt gefordert
FPÖ-Chef Dominik Nepp forderte via Aussendung umgehend den Rücktritt des AKH-Chefs: "Es kann nicht sein, dass Führungs- und Verwaltungsangestellte eher Impfungen verabreicht bekommen, als Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern, bloß weil sie in der Gunst des Direktors weiter oben stehen." Wetzlinger habe sich als Leiter des größten Krankenhauses "vollkommen disqualifiziert".
Reaktion SPÖ-Gesundheitssprecher Wagner
Der Gesundheitssprecher der SPÖ im Wiener Rathaus, Kurt Wagner, zeigte sich über die "künstliche Aufregung", in die sich der "Maskengegner und Impfverweigerer" Dominik Nepp ergehe, verwundert: "Selbstverständlich werden die Vorgaben der Wiener Impfkoordination beim Impfen in den Wiener Gesundheitseinrichtungen befolgt und Prioritäten eingehalten."
Wenn Verwaltungspersonal geimpft werde, dann, weil diese Personen auch in Bereichen eingesetzt werden, wo ein intensiver Kunden- und Patientenkontakt bestehe, versicherte der SPÖ-Politiker. Aufgrund des "eklatanten Impfstoffmangels" sei es wichtig, Priorisierungen einzuhalten. "Daran wird sich Wien in jeder Phase halten", sagte Wagner.