In Österreich sind bisher rund 100 Verdachtsfälle der neuen britischen, ansteckenderen Coronavirus-Variante B 1.1.7. registriert worden. Bestätigt wurden in Fälle im Salzkammergut. Hinweise auf die Mutation gibt es auch im Wiener Abwasser. Wie berichtet wurden in der Wiener Hauptkläranlage Proben entnommen, in denen am Mittwoch verdächtige Spurelemente der neuen Corona-Mutation gefunden worden sind, erklärt Norbert Kreuzinger, Abwasserspezialist an der Technischen Universität in Wien.

Derzeit werde die Probe sequenziert. Am Dienstag sollte das Ergebnis vorliegen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre dies der Beweis dafür, dass die Mutation in Wien bereits verbreitet ist. Wie viele Fälle es gibt, lasse sich allerdings dadurch nicht sagen.

Noch kein Beweis

Das erste Ergebnis der von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersuchten Probe sei noch "kein Beweis", aber ein "mehr oder weniger starkes Indiz", sagte Kreuzinger. In Kooperation mit der Hauptkläranlage und der AGES screenen der Wissenschafter und sein Team schon seit März vergangenen Jahres Abwasserproben auf SARS-CoV-2-Spuren in der Hauptstadt.

Im Rahmen des Projekts habe man anhand der Virenkonzentrationen bisher die jeweils in der Stadt registrierten 7-Tages-Inzidenzen recht gut nachvollziehen können, so Kreuzinger. Aufgrund der Aktualität der Frage nach der Verbreitung der B.1.1.7.-Variante nutze man diese Kooperation jetzt auch, um hier Informationen zu sammeln. In der Methode stecke vor allem in der jetzigen Situation "viel Potenzial", um Informationen über das Geschehen im Einzugsgebiet zu erhalten, zeigt sich der Forscher überzeugt.

Die Proben der anderen Bundesländer wiesen bisher keine Spuren der Mutation auf.