Der kommende Samstag dürfte zu einem Großkampftag für die Polizei werden. Es sind mehrere Anti-Corona-Demonstrationen mit insgesamt über 30.000 Teilnehmern angemeldet worden. Es sollen Menschen aus ganz Österreich in die Hauptstadt kommen. Die Wiener Polizei kündigte im Gespräch mit der APA an, dass sie auf die Einhaltung der Masken- und Abstandspflicht achten werde und schließt Auflösungen der Versammlungen nicht aus.
Verfassungsmäßig geschützte Einrichtungen werden zusätzlich überwacht und es ist ein Platzverbot im Bereich der beiden Parlamentsgebäude angedacht, teilte die Wiener Polizei mit. Zufahrten nach Wien werden im Hinblick auf etwaige Demoteilnehmer aus anderen Bundesländern beobachtet.
Die größte Versammlung mit dem Titel "Corona und die Wirtschaftsfolgen", bei der bis zu 20.000 Teilnehmer erwartet werden, findet im Bereich des Heldenplatzes von 14 bis 19 Uhr statt.
Darüber hinaus sind in unmittelbarer Nähe zwei weitere Demonstrationen angezeigt: "Für ein freies Österreich" am Maria-Theresien-Platz mit bis zu 5.000 von 11 bis 22 Uhr und ein Marsch am Ring in Fahrtrichtung mit dem Titel "Zur Verteidigung unserer Rechte gegen willkürliche verhängte und verfassungswidrige Maßnahmen" mit bis zu 10.000 Teilnehmern von 13 bis 18 Uhr.
Zudem sind weitere kleine Märsche, die vom Stadtrand in die Innenstadt führen sollen, geplant. Diese Demo-Anzeigen werden erst noch geprüft, so die Polizei. Auch eine kleine Gegendemo mit dem Titel "Keine Bühne für Verschwörungsideolog:innen" mit bis zu 300 Teilnehmern ist angemeldet. Bei den Anti-Corona-Demos handelt es sich dem Vernehmen nach zum Teil um Versammlungen, die ursprünglich untersagt wurden, weil der Veranstalter schon einmal negativ aufgefallen ist, die nun aber neu angemeldet wurden.
Die Kernaufgaben der Polizei werden sein, "den ordnungsgemäßen Ablauf der stattfindenden Kundgebungen zu gewährleisten und das Zusammentreffen von Demonstrationsteilnehmern mit Konfliktpotenzial zu verhindern", hieß es von der Polizei. "Somit werden die Versammlungen von einer ausreichenden Anzahl an Polizeikräften begleitet werden." Genaue Zahlen wollte die Exekutive nicht sagen.