Eigentlich hätte am 18. Jänner wieder der Präsenzunterricht in den Schulen starten sollen. Doch nun gibt es laut Medienberichten interne Papiere, die eine Verlängerung des Distance Learnings bis Ende des Semesters andenken. Hauptgrund dürfte laut Krone.at die Furcht vor einer unkontrollierten Ausbreitung der neuen Virusmutation aus Großbritannien sein. Um in Österreich ein ähnliches Szenario wie in Großbritannien zu verhindern, sollen die Schulen nun erst einmal zubleiben, heißt es im Bericht.
Auf Anfrage der Kleinen Zeitung hieß es, dass derzeit Gespräche diesbezüglich stattfinden würden. Eine Entscheidung solle in den nächsten ein bis zwei Tagen fallen. Dabei sei die Entwicklung des Infektionsgeschehen entscheidend.
Die Semesterferien beginnen am 1. Februar (Wien, NÖ) und dauern bis 21. Februar (OÖ, Steiermark). Wie die Öffnungsschritte danach aussehen könnten und welches Bundesland wie vorgehen wird, ist noch unklar - eine Entscheidung diesbezüglich soll in den nächsten Tagen getroffen werden.
Verschlechterung des Wohlbefindens
Die Schüler haben im Distance Learning während des zweiten Lockdown deutlich mehr Zeit für die Schule aufgewendet als während der Schulschließung im Frühjahr. Das zeigt eine Studie von Bildungspsychologen der Uni Wien. Unter dem Fernunterricht deutlich stärker leiden Oberstufenschüler (sie sind auch deutlich länger im Distance Learning, Anm.) - sie berichteten etwa doppelt so häufig von einer Verschlechterung ihres Wohlbefindens und geringerer Lernfreude als Pflichtschüler.
Prävention statt Schließung
Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) plädiert indes weiter für Prävention statt Schulschließungen und verweist auf internationale Studien. Die mehrfach berichtete Theorie, wonach Kinder und Jugendliche von der britischen Virusvariante vermehrt betroffen seien, sei bisher noch nicht belegt, betont Volker Strenger von der Grazer Uni-Klinik für Kinder und Jugendheilkunde, der auch die Arbeitsgruppe "Infektiologie" der ÖGKJ leitet. "Weitere Analysen sind notwendig, bevor eine seriöse Aussage über die Bedeutung dieser Virus-Variante für bestimmte Altersgruppen getroffen werden kann", so Strenger gegenüber der APA. Der Anteil an Kindern und Jugendlichen unter den Sars-CoV-2-Infizierten sei zwar in Großbritannien zuletzt gestiegen, laut Gesundheitsbehörden seien davon allerdings sowohl Infektionen mit der neuen als auch der ursprünglichen Virus-Variante betroffen.