Nachdem eine 25-Jährige am Sonntag in Leonding (Bezirk Linz-Land) getötet worden ist, ist ein 29-jähriger Spanier festgenommen worden und hat die Tat auch gestanden. Als Motiv habe sich "verschmähte Liebe" herausgestellt, sagte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, am Montag. Ob der Mann zurechnungsfähig ist bzw. war, werde "im Ermittlungsverfahren Thema sein". "Es dürfte eine Erkrankung vorliegen", inwieweit sie mit der Tat zu tun habe, sei zu klären.
Die 25-Jährige aus Honduras lebte schon längere Zeit bei ihrer 39-jährigen Halbschwester, ebenfalls aus Honduras, und deren Mann in Leonding. Sie studierte in Linz. Der 29-Jährige, ein weitschichtiger Verwandter, der ebenfalls aus Honduras stammt, nun aber spanischer Staatsbürger ist und mit seiner Familie auch in Spanien lebt, kam kurz vor Weihnachten auf Besuch. Am Sonntagvormittag kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen der Studentin und dem Spanier - offenbar wegen seiner Avancen. Die Tote wies Stichverletzungen und Würgemale auf, berichtete die Polizei.
Mit Kabelbinder gefesselt
Das Hausbesitzerpaar und seine achtjährige Tochter schliefen im ersten Stock und hörten um etwa 9.00 Uhr Tumult von unten, aus dem Erdgeschoß und Keller. Die 39-Jährige ging hinunter, sah ihre Halbschwester blutend liegen und wurde offenbar auch vom Spanier attackiert und gewürgt. Ihr gleichaltriger Ehemann war ihr gefolgt und überwältigte den 29-Jährigen in einer Rauferei. Die Achtjährige war inzwischen zu ihren Großeltern ins Nebenhaus gelaufen, um Hilfe zu holen. Der Großvater kam und half seinem Sohn, den Aggressor mit Kabelbindern an die Kellerstiege zu fesseln. Dann riefen sie Polizei und Rettung.
Für die 25-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Sie war ihren Verletzungen erlegen. Welche genau tödlich war, soll eine Obduktion klären. Ihre Halbschwester wurde zur Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Der 29-Jährige wurde festgenommen, ein Antrag auf U-Haft soll noch am Montag gestellt werden.