Gemessen an der Einwohnerzahl hat Österreich derzeit die höchste Rate an bekannten Covid-Neuinfektionen weltweit. Das zeigt eine Aufstellung der Datenplattform "Our World in Data". Im für Vergleiche üblichen sieben Tages Schnitt liegt Österreich mit 831 Neuinfektionen pro Million Einwohner vor Georgien, der Schweiz und Tschechien. Während die Schweiz und Tschechien ihre Neuinfektionen zuletzt einbremsen konnten, sind jene in Österreich seit Mitte Oktober ungebremst gestiegen.
Angesichts der hohen Auslastung der Krankenhäuser sowie der weiter steigenden Neuinfektionen und Todesfälle wird die Regierung am Samstag eine deutliche Verschärfung der Anti-Corona-Maßnahmenankündigen. Der am 3. November in Kraft getretene, vergleichsweise milde zweite "Lockdown" konnte den Anstieg der Infektionen bisher nicht einbremsen.
Neue Maßnahmen
Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr - in Kraft getreten am 16. März - waren die Infektionen noch zwei Wochen lang gestiegen und ab April wieder zurückgegangen. Die Zahl der Todesfälle mit dem Coronavirus blieb vorerst weiter hoch und begann erst ab Mitte April wieder zu sinken.
Diesmal ist aber sowohl die Zahl der täglichen Neuinfektionen als auch die Zahl der mit einer Covid-19-Infektion Verstorbenen deutlich höher als im Frühjahr: Am 16. März wurden 159 neue Infektionen registriert (Stand 8.00 Uhr). Die meisten Todesfälle der "ersten Welle" gab es laut Daten der AGES am 6. April mit 31. Zum Vergleich: Am Freitag wurden fast 9.600 Neuinfektionen und 53 Todesfälle gemeldet.
Bei den Todesfällen ist Österreich von internationalen Rekordwerten freilich weit entfernt. Hier liegen in Europa aktuell Slowenien, Belgien und Frankreich vor Österreich. Anders bei den Neuinfektionen. Hier liegt Österreich im sieben Tages-Schnitt mit 831 Fällen pro Million Einwohner mittlerweile vor Georgien (781), der Schweiz (743), der Tschechischen Republik (674) und Slowenien (668) auch weltweit an erster Stelle. Nicht berücksichtigt werden im Vergleich Kleinstaaten mit weniger als einer Million Einwohnern.