Spaziergänger haben in Obertrum (Flachgau) ein Katzenbaby gefunden, das laut ihren Angaben mit einem Strick an ein Gebüsch angebunden gewesen war. Es wurde zum nahen Tierschutzhof Pfotenhilfe gebracht, wo es erstversorgt und in der Quarantänestation aufgenommen wurde. Die Tierpflegerin hat festgestellt, dass es sich um einen erst rund 10 Wochen alten Kater handelt und ihn Fritzi genannt.
"Wenn man sich ein so junges Kätzchen von irgendwoher besorgt, wo sich Katzen offenbar gesetzwidrig unkontrolliert vermehren und es dann nach kurzer Zeit auch noch aussetzt, ist das besonders grausam und kein Kavaliersdelikt", so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Erschwerend kommt noch hinzu, dass Fritzi durch den Strick nicht einmal Zugang zu Futter und Wasser hatte und bei diesen Temperaturen ohne Bewegung schwer krank werden und sogar an Unterkühlung sterben hätte können. Zudem muss er in diesem zarten Alter gerade erst abgestillt worden sein, denn Katzen dürfen laut Tierschutzgesetz frühestens mit acht Wochen von der Mutter getrennt werden. Diese dann alleine zu halten, ist bei derart sozialen Tieren ebenfalls strikt abzulehnen!"
Tiere auszusetzen fällt gemäß §222 Strafgesetzbuch unter Tierquälerei und wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet. Die Pfotenhilfe bittet daher um Hinweise aus der Bevölkerung, wenn jemand den kleinen Fritzi wiedererkennt und Hinweise auf den oder die Täter liefern kann, um bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten zu können. Aber auch Hinweise auf den Vermehrer sind wichtig, da dieser gegen die gesetzliche Kastrationspflicht verstößt. "Denn dieses Katzenbaby dürfte, genauso wie die unzähligen weiteren, um die wir uns tagein tagaus kümmern müssen, gar nicht auf der Welt sein. Zeugen sind in Strafverfahren wichtig, aber wenn es nicht anders geht, sind wir auch für anonyme Hinweise mittels Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at dankbar. Der illegalen Katzenschwemme muss endlich Einhalt geboten werden", so Stadler abschließend.