Unter dem Slogan "Mein Dienst für Österreich" wirbt das Verteidigungsministerium ab heute für einen attraktiveren Grundwehrdienst. Gelockt werden sollen junge Leute mit einem Mehrwert in der Ausbildung und vor allem mit finanziellen Anreizen. Gleichzeitig will Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) die Miliz stärken.
Ein höheres Taggeld, wie in Rekrutenbefragungen am häufigsten gefordert, wird es für die Grundwehrdiener auch künftig nicht geben. Wer sich aber im Laufe seines Dienstes für eine spätere Milizverwendung meldet, erhält ab dem dritten Monat 400 Euro zusätzlich. Damit verpflichtet sich ein Rekrut aber auch, 30 Übungstage innerhalb von zehn Jahren abzuleisten.
Weitere 200 Euro zusätzlich gibt es für den Wehrdienstleistenden, wenn er eine Karriere als Milizunteroffizier oder -offizier anstrebt. Den ersten Teil der Kommandantenausbildung kann er schon während des Grundwehrdienstes absolvieren, heißt es im Ministerium. Beide Möglichkeiten zur Soldaufbesserung können von Rekruten des Oktober-Einrückungstermin bereits in Anspruch genommen werden.
Während ihres Grundwehrdienstes sollen die Soldaten nicht mehr wie bisher aus dem Ausbildungsbetrieb herausgerissen und in den Überwachungseinsatz an die Grenze geschickt werden. Daher bietet man den Rekruten nun den an, direkt anschließend an ihren Wehrdienst als Milizsoldaten für drei bis sechs Monate in den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zu gehen. In diesem Funktionsdienst könne man gut die Zeit zum Studien- oder Berufsantritt überbrücken, wirbt das Verteidigungsministerium in einer Broschüre. Der Dienst ist fordernd, aber mit rund 3000 Euro monatlich netto durchaus lukrativ.
Stäker als bisher will das Bundesheer auch das Erwerben von Zusatzqualifikationen im Rahmen der sechs Monate Grundwehrdienst forcieren. Angeführt wird etwa die Ausbildung zum Sanitäter, der Lkw-Führerschein oder ein Programmierkurs. Die Attraktivierung des Grundwehrdienstes geht an Hand in Hand mit der Einführung der Teiltauglichkeit, die mit Jahresbeginn 2021 geplant ist.
