Obwohl der Attentäter des islamistischen Terroranschlags in Wien recht schnell ausgeschaltet werden konnte, waren nicht alle ersteintreffenden Beamte mit der notwendigen Waffe ausgerüstet. Statt eines Sturmgewehrs hatten sie nur Glocks dabei, wie der Chef der Wiener Polizeigewerkschaft, Gerhard Zauner (FCG), gegenüber der APA einen "Kurier"-Bericht bestätigte. Der Grund: Wegen der Coronakrise konnten noch nicht alle Beamte auf die Handhabe des Sturmgewehrs eingeschult werden.

Aufgrund der Pandemie wurden einige Polizeischulungen ausgesetzt und nur die wichtigsten durchgeführt, berichtete Zauner. "Wünschenswert" wäre eine flächendeckende Ausstattung, das bedeutet für den Gewerkschafter "in jedem Streifenwagen zwei". Laut Zauner wäre eine ausreichende Anzahl dieser Präzisionswaffen vorhanden, jedoch erfolgt die Vollausstattung erst, wenn alle geschult worden sind. Dies sollte bis Ende des Jahres abgeschlossen sein und somit die Waffen an die Beamten übergeben werden.

Situation in Wien

In Wien etwa sind nur 14 Stadtpolizeikommandos damit ausgerüstet. Damit sind aber nicht die Sondereinheiten wie Cobra und Wega gemeint. Am Montagabend waren die ersteintreffende Beamte deshalb noch ohne Sturmgewehr unterwegs. Erst Beamte der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) haben den Täter dann ausschalten können. Die Sturmgewehre sind durchschlagskräftiger und viel präziser vor allem auf die Distanz, sagte Zauner. "Und die Reichweite ist bei einem solchen Einsatz ausschlaggebend", sagte der Gewerkschafter. Die Glock ist eher für Kurzdistanzen gedacht.