Der geplante Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Montag in Wien findet vorerst nicht statt. Der Besuch wird aufgrund der Pandemie und des Terroranschlags in Wien auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Stattdessen soll Anfang kommender Woche eine Videokonferenz zum Kampf gegen den islamistischen Terrorismus und den politischen Islam stattfinden. Nähere Details dazu sollen in den kommenden Tagen folgen, hieß es weiter.
Kampf gegen Islamismus
Ursprünglich war geplant, dass in einem Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) über gemeinsame europäische Initiativen im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus und den politischen Islam beraten werden soll.
Konkret sollen "der Umgang mit Foreign Terrorist Fighters, der ordentliche Schutz der europäischen Außengrenzen sowie der Umgang der EU mit der Türkei" beraten werden. Weiters werde der Opfer des Terrorangriffs von Wien gedacht. Bei dem Attentat in der Innenstadt waren am Montagabend vier Personen getötet und mehr als 20 Menschen verletzt worden.
Auch Frankreich war zuletzt von islamistischen Anschlägen heimgesucht worden. Mitte Oktober war in einem Pariser Vorort der Lehrer Samuel Paty von einem 18-Jährigen enthauptet worden, nachdem er im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Daraufhin hatte Macron die Meinungsfreiheit und damit auch das Zeigen solcher Karikaturen verteidigt. Seine Aussagen riefen anti-französische Proteste in mehreren islamischen Ländern hervor. Ende Oktober ermordete dann ein mutmaßlicher Islamist in einer Kirche in Nizza drei Menschen. Ob die Tat mit der Debatte um die Mohammed-Karikaturen im Zusammenhang stand, wird noch untersucht.