Der September ist sehr sommerlich gestartet und mit einem Wintereinbruch zu Ende gegangen. In einigen Regionen Österreichs wurden bis zu 15 Sommertage - also Tage ab 25 Grad - verzeichnet. Am letzten Septemberwochenende folgte dann eine massive Abkühlung mit Schneefall teils bis 550 Meter herab. "Das ist schon sehr ungewöhnlich", sagte Meteorologe Alexander Orlik.
In vielen Regionen gab es laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in diesem September zwei- bis dreimal so viele Sommertage wie im vieljährigen Durchschnitt. An der Spitze lagen Bad Radkersburg, Andau im Seewinkel, Güssing, Neusiedl am See, Bad Deutsch- Altenburg und Hohenau an der March mit 15 Sommertagen. Die höchste Zahl an Sommertagen in einem September gab es im Jahr 1961 mit 25 Sommertagen in Silberegg und 23 in Radenthein (beide Kärnten).
Am letzten Septemberwochenende kühlte es dann massiv ab und in vielen Tälern sah man den ersten Schnee in diesem Herbst. Ein Wintereinbruch ist Ende September in höheren Lagen ist laut ZAMG nicht ganz ungewöhnlich und kommt in 1.000 Meter Seehöhe durchschnittlich alle fünf bis sieben Jahre vor. Beachtlich war in diesem September aber, dass sich selbst in Regionen wie Bischofshofen, auf 550 Meter Seehöhe, eine dünne Schneedecke bildete. "In der Klima-Datenbank haben wir nur drei Einträge für eine geschlossene Schneedecke unter 600 Meter Seehöhe in einem September", so Orlik.
In der vorläufigen Monatsbilanz der ZAMG liegt der September 2020 im Tiefland Österreichs um 1,2 Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre (Klimaperiode 1991-2020) und ist damit einer der 25 wärmsten September-Monate der Messgeschichte. Nur rund zehn Prozent aller September seit Messbeginn im Jahr 1767 waren wärmer, rund 90 Prozent kühler.