In Tirol und Vorarlberg haben sich die Auswirkungen der heftigen Regenfälle in Grenzen gehalten. In Tirol war es lediglich zu 13 unwetterbedingten Einsätzen gekommen, unter anderem wegen überfluteter Keller. Der Valser Bach (Bezirk Innsbruck-Land) führte zu viel Wasser, in St. Jodok und Vals gab es daher "einige eher präventive Einsätze", hieß es von der Leitstelle zur APA.

Auch im Osttiroler Defereggental waren die Feuerwehren wegen einer Vermurung im Einsatz, die Straße ins Tal war daher ab Hopfgarten gesperrt. Im Zillertal kam es zu einem Felssturz auf eine Privatstraße, eine Materialseilbahn wurde dabei beschädigt. Unter Beobachtung war am Sonntag die Isel in Lienz, hier stand man kurz vor einem 30-jährigen Hochwasser.

Wege gesperrt

In Vorarlberg mussten die Einsatzkräfte 33 Mal aufgrund des Regens ausrücken. Dabei habe es sich aber um "nichts dramatisches" gehandelt, hieß es bei der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle. Der Rhein erreichte Sonntagabend ein ein- bis fünfjähriges Hochwasser. Die Fuß- und Radwege wurden entlang des Flusses ab der Diepoldsauer Rheinbrücke bis zum Bodensee gesperrt. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, sich aus Sicherheitsgründen nicht in der Nähe des Rheins aufzuhalten. Die Feuerwehren waren an Ort und Stelle, mussten aber bisher keine Maßnahmen ergreifen.

Kritische Situation in Südtirol

Wesentlich kritischer stellte sich die Situation in Südtirol dar: Die Gemeinde Neumarkt musste wegen eines drohenden Dammbruchs und Überflutungen zum Teil evakuiert werden. Auch der Eisack in Klausen drohte überzugehen. Die Menschen sollen öffentliche Straßen und Plätze verlassen und sich in höher gelegene Stockwerke begeben, hieß es von der Agentur für Bevölkerungsschutz. Zudem wurde die Brennerbahnlinie im Eisacktal gesperrt, einige Straßen wurden gesperrt.

Evakuierungen in Klausen

In Südtirol haben aufgrund der Unwetter neben Teilen der Gemeinde Neumarkt nun auch Teile der Gemeinde Klausen evakuiert werden müssen. Der Eisack trat über die Ufer, teilte das Land Südtirol Sonntagabend mit. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, öffentliche Straßen und Plätze zu verlassen und sich in höher gelegene Stockwerke zu begeben.

In Neumarkt wurden zuvor 320 Menschen aus der Gefahrenzone wegen eines drohenden Dammbruchs und Überflutungen geholt. Die Turnhalle der Mittelschule kam als Unterkunft zum Einsatz. Es seien aber bisher nur kleinere Abschnitte des Radweges im Unterland überschwemmt worden. In Neumarkt, Branzoll und Salurn steigen die Pegelstände aber noch leicht - die kommenden fünf bis sechs Stunden seien entscheidend, hieß es.

Teil der Brennerautobahn gesperrt

Neben gesperrten Straßen und der Brennerbahnstrecke im Eisacktal wurde nun auch ein Teil der Brennerautobahn (A 22) gesperrt. Zwischen Bozen Süd und San Michele war kein Durchkommen.

Die Unwetter hielten die Südtiroler Einsatzkräfte am Wochenende auf Trab: Bisher wurden rund 400 Einsätze gezählt, 3.000 Feuerwehrleute sind im Einsatz.