Mit einem Flug am 30-Meter-Seil eines Hubschraubers hängend von der Südseite des Untersbergs bis zum Salzburger Flughafen ist am Dienstagabend eine verunglückte Wanderin geborgen worden. Der Helikopter des ÖAMTC konnte wegen der Dunkelheit die Verletzte nicht mehr auf einer Wiese absetzen, weshalb sie in Begleitung eines Flugretters die rund zehn Kilometer bis zum Airport geflogen wurde.
Die Frau hatte sich am Abend beim Abstieg vom Untersberg im Bereich der Toni-Lenz-Hütte an den Beinen verletzt und konnte nicht mehr weitergehen. Gemeinsam mit ihrem Begleiter verständigte sie die Einsatzkräfte. "Wir sind alarmiert worden und haben uns dann vor Ort für eine Taubergung entschieden", schilderte Pilot Klaus Egger am Donnerstag der APA. Zunächst wurde der Notarzt abgesetzt, der die Frau medizinisch versorgte. Danach wurde der Flugretter abgeseilt, der die Verletzte für die Bergung vorbereitet. "Das dauert einfach eine Zeit, und inzwischen ist es immer dunkler geworden."
Üblicherweise wird bei einer Seilbergung der Patient nach kurzem Flug abgesetzt und anschließend im Hubschrauber aufgenommen und weitertransportiert. Wegen der Dunkelheit sei aber eine Landung auf einer Wiese zu gefährlich gewesen. Da der Salzburger Flughafen nur rund zehn Kilometer Luftlinie entfernt war, entschloss sich Egger, die Frau erst dort zu Boden zu lassen. "Der Flug hat sechs, sieben Minuten gedauert, und wir wurden vom Flughafen super unterstützt. Der Tower hat die Strecke vom Flugverkehr für uns freigehalten, außerdem wurde sofort das Vorfeld am Flughafen ausgeleuchtet."
Schließlich wurde die Verletzte beim Flughafen abgesetzt, wo bereits ein Rettungswagen und vorsichtshalber auch die Flughafenfeuerwehr warteten. Danach wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Auch wenn längere Seilbergungen für Piloten von Rettungshubschraubern gelegentlich vorkommen, so war der Einsatz am Dienstag für Egger doch eine Novität: "Es war das erste Mal direkt über der Stadt Salzburg.