In Unterweißenbach im Bezirk Freistadt im Mühlviertel in Oberösterreich ist ein Schatz mit 1.500 Silbermünzen aus dem 15. Jahrhundert entdeckt worden. Die ehrlichen Finder verschwiegen ihn nicht, sondern alarmierten gleich das Bundesdenkmalamt. Darüber berichtete das Museum Francisco Carolinum der OÖ Landes-Kultur GmbH in Linz in einer Presseaussendung am Mittwoch.
Immer wieder suchen mit Metallsonden ausgerüstete Personen die Felder ab. Im Fall in Unterweißenbach verhielten sie sich völlig korrekt, schilderte der zuständige Landesarchäologe Stefan Traxler auf APA-Anfrage: Sie ersuchten die Eigentümerin des Grundes in der Nähe einer dörflichen Siedlung um eine Genehmigung für eine Begehung. Als sie dann Ende Juni tatsächlich fündig wurden, wandten sie sich umgehend an das Bundesdenkmalamt. Archäologen rückten an. Die Finder unterstützten sie bei der weiteren Suche. Denn das Gelände war wohl einst begradigt worden. Die ursprünglich in Keramiktöpfen zusammengesparten Münzen waren dadurch auf einer Fläche von 100 Quadratmetern verstreut worden.
Ausgrabungen abgeschlossen
Die Ausgrabung wurden soeben abgeschlossen. Sie erbrachten über 1.500 spätmittelalterlichen Silbermünzen. Nun wird jedes einzelne Stück des Edelmetalls und die Keramikscherben durch Experten konserviert und analysiert. Bei dem Fund könnte es sich um das im Boden versteckte Vermögen eines Landwirtes handeln. Der aktuelle Marktwert im Münzhandel muss noch erhoben werden, weil den Findern die Hälfte zusteht. Der wissensschaftliche Wert ist jedenfalls wesentlich höher. Für die Wissenschafter steht schon jetzt fest, dass "bedeutendes und ausgesprochen seltenes Zeitdokument zur Erforschung des Geldumlaufs im 15. Jahrhundert" gefunden wurde, "das unser Bild von Handel und Geldverkehr in Oberösterreich um neue Einsichten bereichern wird." Sie versprechen eine Ausstellung der OÖ Landes-Kultur GmbH.