Ein 14-jähriger Bubaus dem Irak ist Sonntagmittag beim Zustieg zur Eisriesenwelt im Tennengebirge bei Werfen im Pongau durch einen Steinschlag getötet worden. Ein weiterer Jugendlicher wurde laut Polizei Salzburg verletzt. Die Schauhöhle wurde evakuiert, der Weg behördlich gesperrt.
Der Bub war mit seinen Eltern von der Bergstation der Seilbahn zum Höhleneingang unterwegs. Im oberen Bereich kurz nach dem überdachten, breit ausgebauten Galeriegang auf rund 1.600 Metern Seehöhe dürfte es zu dem Unglück gekommen sein.
Ein Stein hat den 14-Jährigen kurz vor dem Höhleneingang an der Brust getroffen, schilderte der Betriebsleiter der Seilbahn, Michael Rieder, im Gespräch mit der APA. Auf diesem Abschnitt ist der Weg sogar mit einer Lawinengalerie verbaut. "Der Stein ist von hoch oben über die Verbauung gefallen und hat den Buben unglücklich getroffen", sagte Rieder. Der Stein sei etwa 30 Zentimeter groß gewesen und dürfte über dem Weg aus dem Felsen ausgebrochen sein.
Was auch der Landesgeologische Dienst bestätigt. "400 Meter oberhalb der Unglücksstelle hat sich ein Brocken mit circa zwei Kubikmeter gelöst. Er stürze in die Tiefe, zerbarst in viele bis zu 25 Kilogramm schwere Teile und schlug auf der Schutzgalerie auf, einzelne Teile auch daneben", erklärte Landesgeologe Gerald Valentin, der die Unfallstelle begutachtete.
"Ursache dafür waren die schweren Regenfälle am Samstag", sagte Valentin. Denn der Gesteinsbrocken lag auf einer mit Erde gefüllten Kluft. Der Regen machte das Erdreich rutschig, dazu kam Wasserdruck, wodurch sich am Sonntagvormittag der Block löste. Der genaue Unfallhergang wird noch von der Alpinpolizei ermittelt.
Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich rund 200 Besucher in der Eishöhle. Die Eisriesenwelt wurde evakuiert. Feuerwehr und Bergrettung brachten die Besucher in kleinen Gruppen zur Seilbahn. Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes ist im Einsatz.
Der Landesgeologe hat der Behörde empfohlen, den Weg vorerst zu sperren, um die Schutzmaßnahmen zu evaluieren. "Das haben wir sofort veranlasst. Der Betreiber muss ein Konzept vorlegen, wie die Sicherheit weiter verbessert werden kann", sagte Katastrophenschutzreferent Norbert Paßrucker.