Bisher gab es in Österreich 17.580 positive SARS-CoV-2-Testergebnisse. Mit Samstag (27. Juni, 9.30 Uhr) sind österreichweit 700 Personen Covid-19 erlegen. Dies teilte das Innenministerium mit. Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) liegt die Reproduktionszahl derzeit bei 1,10. Internationale Medien berichteten am Samstag umfangreich über "Ischgl" und die Folgen.

In Österreich sind jedenfalls 16.371 Covid-Betroffene sind wieder genesen. Derzeit befänden sich 71 Personen aufgrund des Corona-Virus im Spital, zehn davon auf Intensivstationen, schrieb das Innenministerium. Innerhalb eines Tages gab es 58 bestätigte Neuinfektionen. Hier die Daten nach Bundesländern:

  • Burgenland: 0
  • Kärnten: 0
  • Niederösterreich: 10
  • Oberösterreich: 24
  • Salzburg: 0
  • Steiermark: 5
  • Tirol: 1
  • Vorarlberg: 0
  • Wien: 18

Die epidemiologische Situation in Österreich rund um SARS-CoV-2 ist weiterhin stabil. Zwischen 12. und 24. Juni lag die Reproduktionszahl bei 1,10, die tägliche Steigerungsrate der Zahl der Fälle bei 2,5 Prozent. Dies ergab die neueste Auswertung durch Experten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU Graz.

Die niedrige Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen bewirkt, dass plötzliche Veränderungen vor allem auf Einzelereignisse zurückzuführen sind. "In manchen Bundesländern ist die Anzahl der inzidenten (neu aufgetretenen Fälle; Anm.) Fälle sehr gering, weswegen Schwankungen der effektiven Reproduktionszahl mit großer Vorsicht zu interpretieren sind. In den Bundesländern Burgenland, Tirol und Vorarlberg ist die Anzahl der inzidenten Fälle so gering, sodass das Kriterium zur Berechnung der effektiven Reproduktionszahl seit einiger Zeit nicht erfüllt ist", schrieben die AGES-Experten.

Für Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark sei die effektive Reproduktionszahl zwar berechenbar und liege für den 24. Juni über 1. Durch die geringe Fallzahl sei allerdings jeder dieser Schätzwerte mit großer Unsicherheit behaftet.

Rotary-Club-Treffen in Salzburg

"Die Entwicklung der effektiven Reproduktionszahl über 1 für Salzburg ist auf den Ausbruch bei dem Rotary-Club-Treffen zurückzuführen. Mitverantwortlich für die Entwicklung von der effektiven Reproduktionszahl über 1 in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark sind Fällhäufungen assoziiert mit Reiserückkehr aus den Westbalkanländern. In Oberösterreich tragen auch Fallhäufungen im Rahmen von zwei Zusammenkünften einer Glaubensgemeinschaft zu der Entwicklung der effektiven Reproduktionszahl bei", berichtete die AGES.

In Wien zeigt sich bei den Kurven eine weitgehend stabile Situation mit Schwankungen. Die Fachleute: "Die effektive Reproduktionszahl in Wien schwankt seit Anfang Mai um 1 und liegt für den 24. Juni bei 0.98. Diese Entwicklung entspricht einer endemischen Verbreitung, die sich in Wien auf einem niedrigen Inzidenzlevel befindet."

Zur Eindämmung von Covid-19 sind in Niederösterreich bisher bei Screeningprogrammen rund 30.000 Tests durchgeführt worden. Kommenden Montag und Dienstag können sich nun auch etwa 3.600 Kindergartenhelferinnen und Ferienbetreuerinnen testen lassen, teilten die Landesrätinnen Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) am Sanstag mit. In einem Interview mit der Wiener Zeitung kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) eine eventuelle Novellierung des Epidemiegesetzes an.

International angesehene Medien widmen sich weiterhin "Ischgl" und den Folgen. "Die Akte Ischgl - Vom Party- zum Corona-Hotspot: Wer versagte, wer wegschaute und wer dafür bezahlen muss", lautet der Titel des Blattaufmachers des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mit einer kritischen Reportage über Beginn und Management der SARS-CoV-2-Infektionen in Österreich in der neuesten Ausgabe. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtete auf ihrer Titelseite am Samstag über die hohe Rate an positiven Antikörpertests in der Tiroler Fremdenverkehrsgemeinde.

Die lokale Bevölkerung tritt offenbar für eine Kurskorrektur im Bereich Apres-Ski ein. 82 Prozent der Befragten einer von IMAD durchgeführten Umfrage sprachen sich dafür aus, dass Apres-Ski künftig "qualitäts- und maßvoller" wird, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" (Samstagsausgabe).