Ab 2021/22 soll für Schüler ab der neunten Schulstufe ein Pflichtfach Ethik eingeführt werden - allerdings nur für jene, die keinen Religionsunterricht besuchen. 70 Prozent der Österreicher würden sich jedoch laut einer repräsentativen Umfrage des Gallup-Instituts (Stichprobe: 1.000 Befragte) für den Verein "Ethik für ALLE" ein Pflichtfach Ethik für alle Schüler wünschen.
Das derzeitige Regierungsmodell wird hingegen nur von 16 Prozent der Befragten befürwortet. 13,5 Prozent lehnen die Einführung eines Ethikunterrichts grundsätzlich ab. Eytan Reif, Sprecher und Mitinitiator des Volksbegehrens "Ethik für ALLE", fordert angesichts der Mehrheit für ein allgemeines Pflichtfach Ethik "die Meinung der Bevölkerung ernst zu nehmen, die zur Begutachtung vorgelegten Gesetze umgehend zurückzuziehen und die längst überfällige Einführung eines Ethikunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler voranzutreiben".
Gesetzesentwurf derzeit in Begutachtung
Derzeit wird Ethik als Ersatzfach an 233 AHS und BMHS (berufsbildenden mittleren und höheren Schulen) als Schulversuch angeboten. Nun soll dieser ins Regelschulwesen überführt werden. Betroffen sind alle Schüler an AHS-Oberstufen, BMHS, Berufsschulen und Polytechnischen Schulen, die keinen Religionsunterricht besuchen, weil sie entweder keiner Konfession angehören oder sich vom konfessionellen Religionsunterricht abgemeldet haben. Begonnen wird 2021/22 zunächst mit den neunten Schulstufen, im Jahr darauf kommen die zehnten dazu usw. Der Endausbau wird dann 2025/26 erreicht sein. Der entsprechende Gesetzesentwurf ist derzeit in Begutachtung (Fristende: 3. Juli).