Die EU-Kommission hat in ihrer aktuellen Wirtschaftsprognose für Österreich zwei Abwärtsrisiken im Rahmen der Coronakrise festgestellt. Ein Risiko nach unten für die Prognose sei die Entwicklung in der Tourismus und Freizeitwirtschaft, schreibt die Brüsseler Behörde. Österreichs Wirtschaftsleistung soll heuer um 5,5 Prozent abstürzen und im Jahr 2021 wieder um 5 Prozent wachsen.
Der Tourismus werde "voraussichtlich im Falle von verlängerte Eindämmungsmaßnahmen und Reisebeschränkungen am stärksten betroffen sein", so die EU-Kommission. Ein weiteres Abwärtsrisiko für die Prognose sei der Arbeitsmarkt in Österreich, wenn die Wirtschaftserholung langsamer ausfalle als erwartet. Vor allem Dienstleistungsjobs wären besonders betroffen.
Die Coronakrise hat den Arbeitsmarkt in Österreich in den vergangenen eineinhalb Monaten erschüttert und zu einem historischen Arbeitslosenrekord seit 1945 geführt. Per Ende April waren über 571.000 Personen ohne Job, ein Plus von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Die EU-Kommission rechnet aufgrund der Lockerung der Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen und einem Aufschwung der heimischen Wirtschaft im zweiten Halbjahr mit einer beginnenden Erholung am Arbeitsmarkt in Österreich. Die Arbeitslosenquote nach Eurostat-Berechnung wird hierzulande voraussichtlich von 4,5 Prozent im Jahr 2019 auf 5,75 Prozent im Jahr 2020 steigen und 2021 dann wieder auf 5 Prozent sinken.