Fitnessclub-Besitzer Christoph Haider hat am Montag nach Amstetten angereiste Medienvertreter wissen lassen, dass er entgegen anderslautender Ankündigung die Tore zu seiner Einrichtung doch nicht öffnen werde. "Ich habe keine Zeit mehr", hatte er ursprünglich in einem auf YouTube veröffentlichten Video-Statement betont.
Laut Landespolizeidirektion Niederösterreich ist auch die Bezirkshauptmannschaft Amstetten über den Fall informiert. Die Örtlichkeit des Fitnessclubs werde bestreift.
Ein weiterer Fitnessstudio-Betreiber aus der Steiermark, der sich ursprünglich dem Niederösterreicher anschließen wollte, nahm ebenfalls von einer Öffnung Abstand.
Christoph Haider bestätigte in einem auf die Facebook-Seite des Clubs gestellten Video, dass er Samstagabend 20 Minuten mit Bundeskanzler Sebastian Kurz telefoniert habe. Dieser habe versprochen, dass sich am Montag jemand aus dem Kanzleramt bei ihm melden werde. Somit könne ein rechtlicher Rahmen gefunden werden, "der für alle in Ordnung ist und in dieser Situation rechtskonform ist."
Ihm sei nach seiner Ankündigung per Mail gedroht worden, es solle mit ihm das Schlimmste passieren, sagte Haider gegenüber den angereisten Medienvertretern und Passanten. Er sei aber ein normaler Unternehmer und wolle auch keine Menschen gefährden. Deshalb sperre er nun nur die Handelsfläche auf, wo alles genehmigt sei. Sämtliche Bereiche, wo es irgendwie eine Rechtsübertretung gebe, nicht.
Kogler: Öffnung Ende Mai
Wann Fitnessstudios aufsperren können sei letztlich eine gesundheitspolitische Frage, sagte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) am Montag anlässlich eines Gesprächs mit den Sozialpartnern auf Journalistenfragen. Ursprünglich habe man gedacht, dass das erst im Sommer oder Herbst möglich sein werde, aber "wir denken jetzt daran, dass das in dieser Welle am 29. Mai schon geschehen kann". Klar sei, dass mindestens zwei Meter Abstand gehalten werden müsse.
Am 15. Mai starte "praktisch alles im Sport, aber Outdoor" und am 29. Mai der Indoor-Sport "und da würden ja in gewisser Mai Fitness-Center dazugehören". Man müsse mehr darauf achten, dass es sich um Gewerbebetriebe handle, die "eingeladen sind, Hilfspakete in Anspruch zu nehmen. Man solle die Freigabe von Fitnessstudios auch mit der Vorgangsweise in anderen Ländern abgleichen, "ich bin ja gespannt, wie das andere Länder regeln", so Kogler.