Gemäß den ukrainischen Behörden ist das stillgelegte KKW Tschernobyl nicht gefährdet ist. Block 4 wurde durch den Unfall 1986 zerstört, die anderen Blöcke wurden in der Zwischenzeit stillgelegt. Das Gebiet um das ehemalige KKW Tschernobyl ist seit dem schweren Umfall Sperrzone. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder zu Waldbränden im Umkreis von Tschernobyl gekommen, zuletzt 2015 und 2017. Als Ursache wurde oft Brandstiftung vermutet.

In der Ukraine werden Spuren von Cäsium-137 in der Luft gemessen

Spuren des radioaktiven Cäsium-137 wurden in den letzten Tagen in der Ukraine, auch außerhalb der Sperrzone, nachgewiesen. Mit den verwendeten Messmethoden können selbst geringste Mengen radioaktiver Stoffe detektiert werden. Die in der Luft gemessenen Konzentrationen von Cäsium-137 sind jedoch so niedrig, dass sie im ukrainischen Strahlenfrühwarnsystem nicht nachgewiesen werden können. Es liegen weiterhin keine Informationen zu Messwerterhöhungen in anderen Staaten vor.

Eine große Fläche im Sperrgebiet steht in Flammen.

Messungen der bodennahen Luft in Österreich

Im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) betreibt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ein laborgestütztes Überwachungssystem. Die AGES untersucht hier mit Luftsammlern an zehn Standorten in Österreich die Luft auf Radioaktivität. Um selbst Spuren von radioaktiven Stoffen nachweisen zu können, wird die Luft über eine Woche lang durch Filter gesaugt. Diese werden anschließend im Labor über mehrere Tage gemessen.

Im Zeitraum vom 30. März bis zum 22. April 2020 konnten selbst mit dieser hochempfindlichen Messmethode keine erhöhten Messwerte künstlicher radioaktiver Stoffe in Österreich nachgewiesen werden. Die Messwerte werden von der AGES und von der Abt. Strahlenschutz im BMK weiter beobachtet.