94,3 Prozent der Jugend in Österreich nehmen die Coronakrise ernst. Der Arbeit der Bundesregierung stellen 93 Prozent ein gutes Zeugnis aus und halten sie für kompetent, ergab eine repräsentative Umfrage von Marketagent im Auftrag von DocLX unter 14- bis 24-Jährigen. Dementsprechend hoch sei die Zustimmung zu den Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie.
Sorgen machen sich die jungen Menschen vor allem um die Ansteckung von Familienmitgliedern (69,6 Prozent) und Freunden (32,5 Prozent), um die eigene Infizierung nur 20,2 Prozent. 80,8 Prozent geben an, gut oder sogar sehr gut mit der Situation zurechtzukommen. Nur knapp jeder Fünfte kann sich mit der neuen Normalität noch nicht so wirklich anfreunden. Trotzdem sind 96,7 Prozent bereit, die Maßnahmen einzuhalten - 72,8 Prozent der jungen Frauen sind dazu "voll und ganz" bereit, bei Männern sind es 63,2 Prozent.
84,4 Prozent befolgen die Maßnahmen, um andere Menschen, vor allem ältere Generationen und Risikogruppen, zu schützen. 80,8 Prozent tun es für die eigene Familie. Die Zustimmung ist stark von Hoffnung getragen: 78,3 Prozent sind überzeugt, dass der Zusammenhalt in Österreich zu einem raschen Ende der Maßnahmen führt. Die drohende Überlastung des Gesundheitssystems stellt für 71,2 Prozent einen Grund zur Einhaltung der Vorgaben dar und 53,9 Prozent erachten Solidarität als gesellschaftlich wichtig.
71,1 Prozent der jungen Menschen gehen zum Einkaufen außer Haus, 66,5 Prozent für Bewegung an der frischen Luft, 39,5 Prozent für sportliche Aktivitäten und 27 Prozent, um Besorgungen für andere Menschen zu erledigen. Home-Schooling scheint bei dieser Altersgruppe sehr gut zu funktionieren: Nur 1,8 Prozent verlassen die eigenen vier Wände, um Unterlagen für die Schule oder Universität auszutauschen. 61,1 Prozent der Maturanten blicken jedoch besorgt auf die bevorstehende Reifeprüfung.
Freunde werden vermisst
Im neuen Alltag vermissen 82 Prozent der jungen Österreicher und Österreicherinnen den persönlichen Kontakt mit Freunden und 62 Prozent Partys und Festivitäten. 41,1 Prozent bedauern, derzeit keine Reisen und Ausflüge machen zu können. Der reale Schul- und Universitätsalltag geht nur 34,7 Prozent der Umfrageteilnehmer ab. Konzerte oder Festivals vermissen 22,1 Prozent, 20,4 Prozent fehlt das Treffen mit dem eigenen Partner und 15,6 Prozent der Theater- oder Kinobesuch.
Der neuen Lebenssituation können junge Menschen auch positive Seiten abgewinnen: 72,2 Prozent stellen eine Erholung der Umwelt fest, 40 Prozent freuen sich über saubere Luft und 35,9 Prozent sehen die Konzentration auf das Wesentliche als Vorteil der Ausnahmesituation. 33,7 Prozent genießen es, mehr Zeit für die Familie zu haben. 28,6 Prozent sehen eine wachsende Solidarität in der Gesellschaft, 26 Prozent schätzen die Entschleunigung des Alltags. 23,7 Prozent sprechen sogar von einem sinkenden Konsumwahn und 23,2 Prozent verspüren weniger Freizeitstress.
Kontakt zu Freunden halten die jungen Österreicher vorwiegend über Messenger und soziale Netzwerke: WhatsApp wird von 94,1 Prozent genutzt, Instagram von 73,5 und Snapchat von 71,1 Prozent. 52,8 Prozent telefonieren gerne, wobei Frauen intensiver zum Hörer greifen. Über Business-Plattformen wie Skype oder Microsoft Teams kommunizieren rund ein Viertel der Befragten, Zoom wird nur von neun Prozent zum privaten Austausch verwendet. Auch TikTok spielt laut Umfrage mit einer Nutzung von 6,5 Prozent eine untergeordnete Rolle.
Mit dem "Jugend Trend Monitor" befragen das Marktforschungsinstitut Marketagent und DocLX, Eventagentur mit Tourismus- und Digitalisierungsschwerpunkt, die heimische Jugend jedes Jahr zu aktuellen Themen. An der aktuellen Umfrage nahmen zwischen 26. März und 8. April 3.811 Personen teil.