Der Lebensraum des größten lachsartigen Fisches Europas, des Huchen, ist bedroht. Die Bestände des Huchen sind laut der Naturschutzorganisation WWF stark zurückgegangen, rund 80 Prozent seiner ursprünglichen Laichplätze im Gewässernetz der Donau bereits verschwunden, wie der WWF am Dienstag mitteilte.
Nach der Schneeschmelze von März bis Mai wandert der Huchen flussaufwärts durch das Gewässernetz der Donau. Auf der Suche nach geeigneten Laichplätzen bevorzugt der bis zu 50 Kilogramm schwere und bis zu 1,5 Meter lange Flussriese ruhige Stromabschnitte oder kleine Seitenbäche wie an der Ybbs oder der Oberen Mur.
Letzte Zufluchtsorte
Doch gerade dort, in diesen "letzten Zufluchtsorten" des Huchens, drohen laut WWF neue Kraftwerksprojekte. "Schon heute durchschneiden über 5.200 Kraftwerke die heimischen Gewässer und acht von zehn Anlagen verfehlen die ökologischen Mindeststandards." Das eindrucksvolle Laichschauspiel des Donaulachses, bei dem die Weibchen große Mengen an Schotter für ihre Laichgruben ausheben, werde somit immer seltener.
Die wenigsten der noch intakten Huchen-Lebensräume böten den Tieren auch ausreichenden Schutz. "Nur neun Prozent der entsprechenden Gewässerstrecken sind effektiv vor Verbauung geschützt", so Ludwig Vogl, Präsident des Österreichischen Fischereiverbandes.
Jeder noch intakte Flusskilometer sei deshalb "überlebensnotwendig" für den "ikonischen" Huchen, betonte WWF-Gewässerexpertin Bettina Urbanek. Um zu verhindern, dass der Fisch gänzlich aus Österreichs Flüssen verschwindet, fordert die Naturschutzorganisation den Rückbau von nicht mehr benötigten Flusshindernissen sowie ökologische Mindestkriterien bei Subventionen für Wasserkraftwerke.