Ein selbsternannter Bitcoin-Millionär ist im Bezirk Baden festgenommen worden. Der 26-Jährige soll sieben Personen getäuscht haben, die Gesamtschadenssumme beträgt Polizeiangaben vom Samstag zufolge 16 Millionen Euro. Im Raum steht der Verdacht des schweren gewerbsmäßigen Betrugs, der Verdächtige war großteils geständig. Er wurde in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.

Ins Rollen kamen die Ermittlungen nach einer Anzeige bei der Polizeiinspektion Bad Vöslau (Bezirk Baden) am 19. Februar. Ein Mann gab an, vom 26-Jährigen im Zuge eines Beteiligungsgeschäftes um 3,7 Millionen Euro gebracht worden zu sein. Die Handschellen klickten für den Beschuldigten, der keinen aufrechten Wohnsitz in Österreich hat, schließlich am Donnerstag.

Vorauszahlungen für das Blaue vom Himmel

Der Verdächtige soll seit Juni 2019 mit Personen und Firmen unter anderem Verträge über Beteiligungen und Immobilienverkäufe abgeschlossen haben. Seinen Geschäftspartner sagte er dabei, dass er im Besitz von 5.000 Bitcoins - Tageswert laut Polizei etwa 33,5 Millionen Euro - sei, für die Auszahlung aber Gebühren leisten müsse, die er selbst aktuell nicht aufbringen könne. Von den Geschädigten soll der Beschuldigte so mehrmals Vorauszahlungen erhalten haben.

Dem Mann, der den 26-Jährigen anzeigte, soll der Verdächtige für die Bitcoin-Freigabe 15.000 Euro herausgelockt haben. Der Beschuldigte soll außerdem einen Kaufvertrag für eine Luxusimmobilie in Wien im Wert von 15 Millionen Euro unterzeichnet haben, wobei erhebliche Anwaltskosten anfielen. Anfang des Jahres soll der 26-Jährige Kaufverträge für Reihenhäuser im Bezirk Baden abgeschlossen haben. Der Gesamtpreis betrug in diesem Fall 3,4 Millionen Euro, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung.

Ein Konvolut von Dokumenten liegt den Ermittlern vor. An der Wohnadresse der Eltern des 26-Jährigen wurden laut Exekutive Immobilienkontrakte sowie Kaufverträge für teure Pkw und Motorräder sichergestellt, die vom Beschuldigten unterzeichnet waren.