Die Proteste der Tierschützer zeigen endlich Wirkung: Ab sofort sollen von den Niederlanden aus keine Zuchtrinder, Pferde, Schafe, Ziegen und exotische Tierarten mehr exportiert werden dürfen. Auch Milchkühe, die zur Schlachtung ins Ausland transportiert werden sollten, müssen im Land bleiben. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) erwartet, dass Österreich nun nachzieht.
„Das teilweise Aussetzen der Transporte in Holland ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir wünschen uns, dass Österreich sich an der rechtlichen Umsetzung orientiert und schnellstmöglich einen Transport-Stopp erlässt“, sagt Ann-Kathrin Freude vom VGT.
Anschober positioniert sich gegen Tiertransporte
In einem offiziellen Statement hat Minister Rudolf Anschober sich gegen die qualvollen Tiertransporte positioniert. Er stellt in Aussicht, dass grenzüberschreitende Tiertransporte während der Corona-Krise ausgesetzt werden könnten, betont der VGT. Ein entsprechender Erlass soll nun überprüft werden. „Wenn Tiere wissentlich stundenlang an der Grenze stehen und die Weiterfahrt unsicher ist, dann ist unnötiges Tierleid absehbar, das kann und darf kein Tierfreund einfach akzeptieren. Derartige Praktiken entsprechen auch nicht der EU-Tiertransportverordnung“, so Anschober wörtlich.
Transporte in Drittstaaten besonders kritisch
Wöchentlich starten in Österreich tagelange Tiertransporte in Länder außerhalb der EU. Erst kürzlich haben Zuchtverbände weitere Transporte nach Aserbaidschan, Algerien, Usbekistan, Iran und in die Türkei angekündigt. Transporte mit Zielen in Drittstaaten, besonders von Zuchttieren, haben nichts mit der Versorgungssicherheit in der EU zu tun, sondern folgen rein wirtschaftlichen Interessen.
Ann-Kathrin Freude vom VGT: „Die Situation an den Grenzen ist verheerend. Durch die verlängerten Wartezeiten an den Grenzen wird das Leid, das Tiere auf den Transporten erfahren, immens vergrößert. Österreich muss nun handeln – die Bevölkerung will dieses Tierleid nicht mehr mit verantworten.“