Das Gesundheitsministerium hat vor kurzem die beiden Falldefinitionen für einen SARS-CoV-2-Krankheitsverdacht - und damit einen Test - um ein drittes Kriterium ergänzt. Kontakt- und Reiseanamnese inklusive dem klinischen Zustandsbild als bisherige Voraussetzung wurde inzwischen um die ärztliche Einschätzung erweitert, berichtete das ORF-Ö1-Mittagsjournal am Samstag.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert die Zahl der Tests deutlich erhöhen, um der Pandemie Herr zu werden. Noch immer wird in Österreich aber nicht jeder getestet, der befürchtet erkrankt zu sein. Im Mittagsjournal wurde zudem auf die schwankenden Testzahlen im Bundesländervergleich hingewiesen: In Tirol wies bis Freitag etwa 5.700 Corona-Tests auf, während im bevölkerungsreicheren Wien 3.500 erfolgt sind.
Der Abteilungsleiter für übertragbare Erkrankungen im Gesundheitsministerium, Bernhard Benka, wies aber darauf hin, dass man sich bemühe das Testkontingent tagtäglich auszubauen. Er verwies auf den Umstand, dass "kommerzielle Hersteller immer mehr validierte Test-Kits auf den Markt bringen". Noch gibt es aber weiterhin zuwenige Tests, daher habe etwa das Pflegepersonal derzeit noch Vorrang
Benka sagte im Gespräch mit der APA, dass die Erweiterung der Vorgaben des Gesundheitsministeriums um ein drittes Kriterium nicht unbedingt mehr notwendige Testungen bedeute, denn schon bisher konnte aufgrund der ärztlichen Einschätzung ein Test angeordnet werden. Auf der Internetpräsenz sind jedenfalls seit Mitte der Woche auch "Personen, bei denen aufgrund des klinischen Zustandsbilds und der ärztlichen Einschätzung eine COVID-19-Diagnostik veranlasst wird, unabhängig von der Reiseanamnese und/oder des Aufenthalts in Risikogebieten" als Verdachtsfall angeführt.