In Tirol ist die Zahl der Anzeigen wegen Verstößen gegen die De-facto-Ausgangssperre signifikant auf 216 gestiegen. Dies sagte Polizeisprecher Manfred Dummer. Donnerstagfrüh waren es noch 91 gewesen.
Auch der Fall einer Skitourengruppe befand sich darunter, so Dummer. Die vierköpfige Gruppe sei bereits am Montag bei einer Skitour im Bezirk Innsbruck Land angetroffen worden. Dabei habe man sie aufgeklärt, dass dies derzeit nicht erlaubt ist. Die Personen versicherten daraufhin, es zu unterlassen. Einen Tag darauf wurden die Wintersportler jedoch ein weiteres Mal ertappt. Die Folge: Vier Anzeigen wegen uneinsichtigen Verhaltens.
Im Bundesland waren alle 279 Gemeinden unter Quarantäne gestellt worden. Die Heimatgemeinde darf nur dann verlassen werden, wenn es um die Deckung der Grundversorgung geht, um die Daseinsvorsorge oder um zur Arbeit zu kommen und dann nur zum nächsten Ort. Die diesbezüglichen Stichprobenkontrollen seien voll im Laufen, betonte Dummer. Den Bezirkspolizeikommandos obliege die Bestreifung ihrer jeweiligen Ortschaften. Es könne auch durchaus vorkommen, dass vereinzelt bei Ortsausfahrten eine Polizei-Patrouille postiert wird. Man setze auf Kontrolle und Information - und verweise etwa darauf, dass man sich auf der Homepage des Landes unterrichten kann, was derzeit erlaubt ist und was nicht.
Skitouren verboten
Am Wochenende will die Polizei einen starken Fokus auf die Unterbindung von diversen beliebten Freizeitaktivitäten legen, kündigte der Sprecher an. Dies betreffe etwa Skitouren oder Bergwanderungen. Solche Aktivitäten sind laut Verordnung untersagt.
Relativ unspektakulär stellt sich unterdessen die Verkehrssituation im Bundesland dar. An den kontrollierten Grenzübergängen herrsche kaum Pkw-Verkehr - außer am Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden, wo man es mit einigem Berufspendlerverkehr zu tun habe. Der Lkw-Verkehr laufe hingegen flüssig und ohne gröbere Staus. Jeweils 4.000 Lkw seien am Donnerstag in beide Richtungen zwischen dem Brenner und Kufstein durch Tirol unterwegs gewesen.