Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und Experten der TU-Graz analysieren das Geschehen rund um die Covid-19-Erkrankungen in Österreich. Montagnachmittag präsentierten sie eine aktuelle Gesamtschau und zusätzlich weitere Daten. Regionaler Spitzenreiter ist der Bezirk Landeck in Tirol. Mehr Männer als Frauen sind betroffen, die meisten Patienten im mittleren Alter.
Die Gesamtschau: In Österreich beträgt der Zeitraum bis zur Verdoppelung der Covid-19-Fälle aktuell drei Tage. Pro Tag wächst sie um 26,2 Prozent. Die effektive Reproduktionsrate des Virus liegt derzeit bei 1,44 (ein Infizierter steckt im Durchschnitt 1,44 weitere Personen an).
Hotspots sind weiterhin die Bundesländer Tirol und Oberösterreich, wobei - ganz generell gesehen - die Erkrankungszahlen pro 100.000 Einwohner zwischen den Bezirken der Bundesländer stark differieren. So kamen die Epidemiologen für Wien auf einen Wert von 7,1 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Das ist ziemlich niedrig und entspricht derzeit etwa dem Bezirk Lilienfeld in Oberösterreich. In Korneuburg in Niederösterreich sind bisher 45,1 Covid-19-Patienten pro 100.000 Einwohner registriert worden. In Linz Stadt knapp 18 je 100.000 Einwohner, in Urfahr-Umgebung als Oberösterreich-Spitzenreiter gar 37,4 Fälle je 100.000 Einwohner. Absoluter "Ausreißer" ist der Bezirk Landeck, wo man auf eine Erkrankungsquote von 257 pro 100.000 Menschen kam. Innsbruck-Stadt ist mit 45,4/100.000 Einwohner auch ganz im Vordergrund vertreten. In Zell am See in Salzburg waren es immerhin 29,7 pro 100.000 Einwohner. Villach-Stadt weist wie Beispielsweise Wiener Neustadt oder Zwettl den Wert von 0 auf.
Berechnung nach Bundesländern
Nach Bundesländern flossen in die Berechnungen bis Montagnachmittag insgesamt 1.015 Covid-19-Erkrankungen ein. Für das Burgenland elf, für Kärnten 17, Niederösterreich 157, Oberösterreich 202, Salzburg 59 und für die Steiermark 139. In Tirol wurden 228 Fälle registriert, in Vorarlberg 67 und in Wien 135. Die Erkrankungen betrafen bis dahin 574 Männer und 441 Frauen.
Das jüngere bis mittlere Erwachsenenalter ist überrepräsentiert: Sechs Fällen beispielsweise bei den Kleinkindern bis zu fünf Jahren (und 14 in der Altersgruppe bis 15) standen bei der Auswertung bereits 104 Erkrankungen bei den 15- bis 24-Jährigen gegenüber. In der darauf folgenden Altersgruppe bis 34 waren es dann schon 187, zwischen 35 und 44 Jahren 190. Die 45- bis 54-Jährigen sind mit 232 Patienten am meisten vertreten, die 55- bis 64-Jährigen mit 143. 82 Erkrankungen gab es bei den 65- bis 74-Jährigen, 47 unter den 75- bis 84-Jährigen und zehn bei den über 85-Jährigen.