Das Bunderheer wird Ende Mai voraussichtlich rund 2000 Milizsoldaten einberufen, bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Jene Grundwehrdiener, die ursprünglich Ende März abrüsten hätten sollen, müssen ihren Dienst  um zwei Monate verlängern. Danach sollen sie durch die etwa gleiche Anzahl an Milizsoldaten ersetzt werden.

Die Bundesregierung hat beschlossen, dass das Bundesheer 3200 Soldaten im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bereithalten muss. Diese Zahl setzt sich aus Kadersoldaten aller Bereiche sowie aus Grundwehrdienern zusammen, von denen rund 2000 für zwei Monate verlängert werden. Ende Mai, wenn sie abrüsten, fehlen dementsprechend rund 2000 Soldaten für den Einsatz gegen das Coronavirus. Sie sollen dann durch Milizsoldaten ersetzt werden, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums der APA.

Die betroffenen Milizsoldaten erhalten eine Vorinformation und Ende Mai den Einberufungsbefehl. Wie lange der Einsatz dauern wird, könne man derzeit noch nicht abschätzen, sagte der Ministeriumssprecher. Zum Einsatz kommen soll dabei strukturierte Miliz, also geschlossene Verbände. Diese sind in den Bundesländern sowohl als selbstständig strukturierte Miliz (Jägerbataillone und Versorgungsbataillon, Jäger- und Wachkompanien), aber auch als Milizteile in den präsenten Verbänden vorhanden.

Die derzeit laufenden Einsätze im Inland (Assistenzeinsatz Migration mit rund 860 Soldaten) und im Ausland (rund 900 Soldaten) sollen in unverminderter Stärke weitergeführt werden. Auch muss das Bundesheer Reservekräfte bereithalten und den Ausfall ganzer Einheiten wegen des Coronavirus einkalkulieren. Die so genannte "Durchhaltefähigkeit" über einen längeren Zeitraum ist also nur mit Milizsoldaten gewährleistet.