In Anbetracht der steigenden Infektionen mit dem
Coronavirus haben sich die Wiener und die Österreichische Ärztekammer dazu entschlossen, ab sofort alle internen und externen Veranstaltungen mit mehr als 25 Ärztinnen und Ärzten bzw. Angehörigen anderer Gesundheitsberufe abzusagen.

Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. „Letztendlich hat aber
das Argument überwogen, dass Ärztinnen und Ärzte aufgrund ihrer
Tätigkeit im Besonderen von einer Infektion gefährdet sind und dann auch Patientinnen und Patienten anstecken könnten“, betont
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Verbreitung des Coronavirus in Österreich

Veranstaltungen mit einem hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten
hätten ein hohes Potenzial einer gegenseitigen Ansteckung. Hier gelte es, im Sinne der Vorsorge rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu setzen.

Szekeres: „Noch ist die Situation in Österreich überschaubar. Wir wissen aber nicht, wie sich die Verbreitung des Coronavirus
hierzulande fortsetzt. Und ich befürchte eine erschwerte Möglichkeit
der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten, sollten sich viele Ärztinnen und Ärzte mit dem Coronavirus infizieren oder unter
Quarantäne stehen.“

Die Erfahrungen in Italien hätten gezeigt, dass an sich gut
funktionierende Gesundheitssysteme sehr rasch an ihre Grenzen stoßen können. „Da müssen wir ansetzen. Die medizinische Versorgung Infizierter muss unter allen Umständen gewährleistet bleiben – ebenso wie die Versorgung aller anderen Patientinnen und Patienten in Österreich“, so Szekeres.

Er hofft, dass „auch alle anderen Veranstaltungen mit einem hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten beziehungsweise Angehörigen anderer Gesundheitsberufe in den nächsten Wochen ausgesetzt werden“.

Von der Maßnahme betroffen sind alle Sitzungen, Fortbildungsveranstaltungen und Events - bis vorerst zum Ostersonntag, dem 12. April 2020.