Eine Elfjährige ist in Vorarlberg durch einen Stromschlag in der Badewanne gestorben. Zu dem Unglück kam es am Sonntagnachmittag in Dornbirn. Das Mädchen hatte in ihrem Zuhause ein Bad genommen und die Badezimmertüre versperrt. Als die Mutter nach einiger Zeit gegen die Badezimmertüre klopfte und keine Rückmeldung erhielt, schaute die Mutter durch das Badezimmerfenster in das Bad.

Reanimation erfolglos

Die Mutter sah ihre Tochter in der Badewanne liegen. Ein anwesender Onkel schlug daraufhin die versperrte Badezimmertüre ein, zog das Mädchen aus dem Wasser und begann mit der Reanimation. Nach dem Eintreffen des Notarztes führte dieser die Reanimation fort, jedoch erfolglos. Das Mädchen, das starke Verbrennungsmerkmale aufwies, dürfte an einem Stromschlag gestorben sein. Ein angestecktes Aufladekabel befand sich in der Nähe der Wanne. Das Mobiltelefon des Mädchens lag in der Badewanne.

Die am Montag durchgeführte Obduktion durch die Gerichtsmedizin Innsbruck verstärkt die Vermutung, dass das Mädchen aufgrund eines Stromschlages verstorben sein dürfte.

Wie es zu dem Stromschlag kommen konnte, stand vorerst nicht fest. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hat einen Sachverständigen zur Klärung der Frage bestellt.

Experte: Vermutlich große Energie im Spiel

Nach dem tödlichen Stromunfall eines elfjährigen Mädchens in Vorarlberg wird nach der Todesursache gesucht. Der gerichtlich beeidete Elektrotechnik-Sachverständige Rudolf Mörk-Mörkenstein geht davon aus, dass aufgrund der starken Verbrennungen bei dem Mädchen, viel Energie im Spiel gewesen sein muss.

Das Kind war mit starken Verbrennungen leblos in der Badewanne mit Mobiltelefon im Wasser und angestecktem Aufladekabel in unmittelbarer Nähe gefunden worden. Schon vor gut einem Jahr war eine 21 Jahre alte Frau ebenso in Vorarlberg ähnlich ums Leben gekommen.

"Ohne die Anlagensituation vor Ort im Rahmen einer Befundaufnahme zu beurteilen, ist jede Aussage hier nur eine ungenaue Ferndiagnose", betonte Mörk-Mörkenstein am Montag auf APA-Anfrage. "In einer korrekten Installation haben wir mit der Erdung, dem Potenzialausgleich oder einem Trenn-Trafo bewährte Absicherungen in der Elektroinstallation. Österreich ist hier führend in Europa und weltweit."

Wichtig sei es jedenfalls, die FI-Prüftaste zwei Mal jährlich zu drücken, betonte Mörk-Mörkenstein. Werde das nämlich womöglich jahrelang nicht getan, verlängere sich die Zeit, bis der Schutzschalter bei Notfällen fällt. Aus vorgesehenen 20 Millisekunden könnte so eine dreiviertel Sekunde werden.

"Wegen des Handys alleine passiert jedenfalls gar nichts, außer der Akku hat einen Fehler." Mörk-Mörkenstein fügte an, dass das Handyladekabel womöglich über ein Verlängerungskabel angesteckt gewesen sein könnte und dieses in die Badewanne fiel. Der Ausgang des Ladekabels liefere nämlich lediglich fünf Volt bzw. zehn Watt.