Nach Veröffentlichung ihres Buchs "Machtkampf im Ministerium" wurde Susanne Wiesinger vom Bildungsministerium als Ombudsfrau für Wertefragen vor einem Monat freigestellt. Die Suche nach einem neuen fixen Arbeitsplatz gestaltet sich allerdings schwierig, erzählt die NMS-Lehrerin der APA. Sie möchte an eine Brennpunktschule in Wien-Favoriten, die Bildungsdirektion sucht derzeit eine Lösung.

Sie habe sich mit ihren Büchern nicht nur Freunde gemacht, räumt Wiesinger ein. Immerhin sind darin neben dem Ministerium auch Bildungsdirektionen (früher: Landesschulräte), Gewerkschaft und Schuldirektoren alles andere als gut weggekommen. "Mir ist schon klar, dass mich viele Direktionen nicht wollen." Trotzdem verlangt sie ein Mitspracherecht darüber, wo sie künftig im Klassenzimmer steht.

Brennpunktschule als Ziel

Vorübergehend ist Wiesinger in einer Volksschule in Wien-Margareten für den Unterricht von Schülern mit Sonderpädagogischem Förderbedarf dienstzugeteilt. Das ist für Wiesinger grundsätzlich auch in Ordnung. In Zukunft will sie allerdings wieder an einer Brennpunktschule in Wien-Favoriten arbeiten, weil sie die Schulen im Bezirk aus ihrer früheren Tätigkeit als FSG-Personalvertreterin schon gut kennt. Sie wäre auch zur Bewerbung an Standorten bereit, mit deren Schulklima und Team sie harmoniert, betont sie. "Aber ich lasse mich sicher nicht wohin stecken, wo nicht klar ist, ob ich hinpasse."

Geht es nach der Bildungsdirektion, muss sie sich darüber allerdings ohnehin keine Sorgen machen. Man sei derzeit auf der Suche nach einer Stelle an einer Schule mit Herausforderungen in Wiesingers bisherigem Stammbezirk Favoriten, wird auf APA-Anfrage versichert.