Seit mehr als 20 Jahren liefert die oö. Gesundheitsholding (bis 2018 oö. Gesundheits- und Spitals AG) kostenpflichtig Daten über den Medikamentenverbrauch ihrer Spitäler an die US-Firma IQVIA, vormals IMS Health. Das berichtet die "Kronen Zeitung" (Sonntagsausgabe). Seitens der Gesundheitsholding pocht man darauf, dass dies über eine "eigens programmierte, datensichere Schnittstelle" erfolgen.

Dass es sich um ein "Datenleck", wie im Bericht erwähnt, handle, wies man in einer Presseaussendung am Sonntag entschieden zurück. Vielmehr handle es sich um "anonymisierte, aggregierte Informationen über den Medikamentenverbrauch in unseren Kliniken bezüglich der konkreten Produkte und der Mengen". Persönliche oder sensible Daten von Patienten seien davon nicht betroffen.

Keine andere Quelle für die AGES

Das weltweit tätige US-Unternehmen würde wiederum Daten zur Verfügung stellen, auf die auch die im Besitz der Republik Österreich befindliche Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zugreifen. "Nachdem es in Österreich kein anderes Register gibt ist dies die einzige Quelle, auf die die AGES und unsere Anstaltsapotheken zugreifen können, wenn sie Infos zu den im Einsatz befindlichen Medikamenten haben wollen." Besonders im Hinblick auf Lieferengpässe und deren Auswirkungen seien diese Daten wichtig.

Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreterin Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) stellte sich am Sonntag auch hinter diese Vorgangsweise. Man sei stets darum bemüht, die Abläufe für die Patienten zu optimieren und die Behandlungssicherheit zu garantieren. Dazu zähle auch, mit Herausforderungen wie den Medikamentenengpässen umzugehen.

Ähnlich äußerte sich Landeshauptmann-Stellvertreter und FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner am Sonntag in einer Presseaussendung. Der Austausch von Gesundheitsdaten sei nicht grundsätzlich verwerflich, wenn es ausschließlich im Sinn der Patienten erfolge. Nach seiner Meinung sei aber zu hinterfragen, wie es trotz langjähriger Datenweitergabe immer wieder zu Engpässen bei Medikamenten kommen könne.