Rund ein Viertel der Pendlerpauschale-Bezieher verfügt über ein Jahreseinkommen von mehr als 50.000 Euro und vier von zehn haben einen Arbeitsweg unter 20 Kilometern. Das ergab eine Analyse von Daten des Finanzministeriums durch den Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Der VCÖ plädiert daher, das Pendlerpauschale nach ökologischen und sozialen Kriterien zu reformieren.

"Wer meint, das Pendlerpauschale unterstützt in erster Linie Personen aus strukturschwachen Regionen, die lange Arbeitswege haben, irrt", meinte Michael Schwendinger vom VCÖ. Die Anzahl der Bezieher mit kurzem Arbeitsweg sei viermal so hoch wie jene der Personen mit einem Arbeitsweg von über 60 Kilometern. Und da es sich beim Pendlerpauschale um einen Steuerfreibetrag handle, profitierten Personen mit hohem Einkommen mehr für den gleichen Arbeitsweg.

Pendeln mit Auto werde stärker gefördert

Aktuell werde bereits rund ein Viertel des Pendlerpauschales von Personen mit einem Jahreseinkommen von über 50.000 Euro im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung beantragt. 2015 war dies noch rund ein Fünftel. Beim Kleinen Pendlerpauschale macht der Anteil dieser Gruppe bereits 30 Prozent aus, so der VCÖ.

Mit dem Verkehrsabsetzbetrag gebe es ohnedies eine Unterstützung für die Fahrt zur Arbeit. Schwendinger spricht sich daher für eine grundlegende Umgestaltung des Pendlerpauschales mit höherer sozialer Treffsicherheit aus. Zudem seien angesichts der Klimakrise ökologische Kriterien beim Pendlerpauschale nötig. Derzeit werde das Pendeln mit dem Auto stärker gefördert als das Pendeln mit dem Öffentlichen Verkehr.