Die Organisation der Heimholung von sieben Österreichern aus dem chinesischen Epidemiegebiet läuft auf Hochtouren. Sonntag gegen 6.00 Uhr früh soll jene Bundesheer-Transportmaschine von Linz-Hörsching nach Frankreich abfliegen, mit der die Österreicher von dort heimgeholt werden.
"Am 2. Februar fliegt Frankreich EU-Bürger aus China aus. Darunter befinden sich auch sieben Österreicher. Das Außenministerium ersuchte das Verteidigungsministerium um Weitertransport der österreichischen Staatsbürger von Frankreich nach Österreich. Der Transport wird von der viermotorigen Transportmaschine C-130 Hercules der Luftstreitkräfte des Bundesheeres durchgeführt", hieß es am Samstag in eine Aussendung des Verteidigungsministerium. Die Hercules wurde am Samstag noch extra präpariert, erklärt Heeressprecher Michael Bauer. "Das sind Maßnahmen, um den höchstmöglichen Schutz zu gewähren." Dadurch könne die Maschine auch schnell desinfiziert werden und sei nach dem Transport schnellstmöglich wieder einsatzbereit.
Die sieben Österreicher sollen in Istres-Le Tube nach ihrem Flug mit einer französischen Maschine aus China übernommen und mit einem Bundesheer-Hercules (C-130) Flugzeug nach Österreich gebracht werden.
Experten in der ABC-Abwehr mit an Bord
Die Crew werde von einem Sanitätsteam und zwei Experten des ABC-Abwehrzentrums begleitet. Der Sprecher des Außenministeriums, Peter Guschelbauer, sagte am Freitag: "Ein Botschaftsmitarbeiter ist nach Wuhan gereist, um die Österreicher zu betreuen", sagte Guschelbauer. Dieser werde die Österreicher auch auf dem Flug nach Frankreich betreuen. Voraussetzung für die Rückkehr sei allerdings, dass die Reisenden gesund sind: "Es gibt vor dem Flugantritt in Wuhan einen Gesundheitscheck. Es können nur Gesunde mitfliegen. Nach unseren Erkenntnissen sind derzeit aber alle wohlauf", sagte der Außenamtssprecher.
EU sendet zwölf Tonnen Schutzkleidung nach China
Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus liefert die Europäische Union zwölf Tonnen Schutzkleidung an China. Wie die EU-Kommission am Samstagabend mitteilte, hatte die Volksrepublik um die Hilfsmittel gebeten. Das EU-Notfall-Koordinierungszentrum habe Kontakt mit den EU-Staaten aufgenommen. Diese hätten die zwölf Tonnen Schutzkleidung zusammengetragen, die bereits unterwegs nach China seien.
Die Epidemie mit dem neuartigen Coronavirus in China erlebte am Samstag den bisher höchsten Anstieg der Infektionen und Todesfälle innerhalb eines Tages. Die Gesundheitskommission in Peking meldete einen Zuwachs um fast 2000 auf 11 791 Erkrankte. Die Zahl der Todesfälle kletterte um 46 auf 259.