Auf mediale Kritik, dass Österreich im Notfallnicht durch einen modernen Pandemieplan geschützt sei, hat das Gesundheitsministerium am Donnerstag auf APA-Anfrage erklärt, dass sich der - derzeit nur online abrufbare - Influenza-Pandemieplan aus dem Jahr 2006 in Überarbeitung befinde. Daher gebe es aktuell keine publizierte Version.
Generell sei das Dokument als Rahmenplan zu verstehen und enthalte Empfehlungen für ein gemeinsames Vorgehen im Anlassfall, so Ministeriumssprecher Adrian Hinterreither. "Der österreichische Influenza-Pandemieplan ist ein lebendes Dokument und muss daher regelmäßig an neue Gegebenheiten sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die jeweils gültige Rechtslage angepasst werden." In diesen Überarbeitungsprozess seien die Bundesländer und alle zuständigen Behörden, soweit es ihren Wirkungsbereich betrifft, eingebunden.
Vorgehensweise bei Ausbruch einer Pandemie
Die Anpassung des Österreichplans erfolge durch einen routinemäßigen, regelmäßigen Austausch zwischen allen relevanten Stellen zu Fragen im Bereich übertragbarer Erkrankungen und Vorgehensweisen bei Ausbruchsgeschehen, hieß es aus dem Ministerium. Die Erstellung und etwaige Publikation der bundesländerspezifischen Influenza-Pandemiepläne obliege aber den Bundesländern.
Der Wiener Pandemieplan werde ebenfalls ergänzt, wenn neue Krankheiten auftreten, hieß es am Donnerstag aus dem Büro des zuständigen Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ). Dies sei etwa bei SARS im Jahr 2012 geschehen. Auch die aktuellen Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Coronavirus würden derzeit eingearbeitet. Im Pandemieplan, dessen Grundgerüst aus dem Jahr 2006 stammt, ist auch grundsätzlich festgelegt, wie die Abläufe zwischen den Rettungsorganisationen erfolgen und welche Eskalationsstufen es gibt.