Das Bildungsministerium schreibt für das Studienjahr 2021/22 330 neue Anfänger-Studienplätze an Fachhochschulen (FH) im Bereich Digitalisierung und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) aus. Das gab Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) im Rahmen der Regierungsklausur in Krems bekannt.
Gefördert werden "insbesondere bereits bestehende und sehr nachgefragte technische und ingenieurwissenschaftliche Studienangebote", hieß es. Ein weiteres Kriterium bei der Vergabe der Plätze ist die Vorlage eines Konzeptes zur Erhöhung des Frauenanteils im technischen Bereich. Bis 31. März können FH ihre Vorhaben einreichen, die Entscheidung über die Zuteilung fällt bis Juni 2020.
"Zusätzliche Absolventinnen und Absolventen in den Bereichen Digitalisierung und Technologie stärken die Innovationskraft Österreichs. In den kommenden Jahren werden wir daher bedarfsgerecht die derzeitigen Ausbildungsplätze im höher qualifizierten MINT-Bereich ausbauen und die MINT-Offensive im Hochschulbereich weiter forcieren", so Faßmann.
Die 330 neuen Anfänger-Studienplätze bedeuten im Vollausbau 800 zusätzliche Studienplätze. Damit soll die Zahl der FH-Studenten bis 2023 von derzeit rund 53.000 auf 58.000 steigen.
Kritik von der Opposition
Die Opposition übte Kritik. Die neuen Studienplätze an den Fachhochschulen würden die im Vorjahr eingeführten weiteren Zugangsbeschränkungen an den Unis nicht kompensieren, so SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl. FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf sieht darin nur "alten Wein in neuen Schläuchen". Die Plätze seien bereits im unter Schwarz-Blau beschlossenen Fachhochschul-Entwicklungsplan festgeschrieben gewesen. Die FPÖ habe damals außerdem vergeblich zusätzliche Studienplätze gefordert.
Zufrieden äußerten sich dagegen Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer mit den neu ausgeschriebenen FH-Plätzen. Diese seien wichtig für den Wirtschaftsstandort.