Pro Jahr kommt rund eine Million Besucher aus aller Welt nach Hallstatt. Eine Vielzahl davon stammt aus Asien, viel auch aus China. An manchen Tagen drängen sich fast 10.000 Besucher durch die engen Gassen zwischen Berg und See. In sozialen Netzwerken wird derzeit die Angst vor potenziell ansteckenden Touristen aus China geschürt. Auf Facebook kursieren Forderungen nach einem Einreiseverbot für Chinesen, wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten.
Den Alarmismus kann der Bürgermeister von Hallstatt, Alexander Scheutz, nicht nachvollziehen, wie es in dem Bericht weiter heißt. Er hätte nicht das Gefühl, dass irgendjemand Angst hätte.
Angespannt
Im Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl sei eine gewisse Spannung unter den Patienten bemerkbar. Mehrere Einheimische hätten sich aus Angst, dass sie von hustenden Touristen mit dem neuartigen Virus angesteckt hätten, untersuchen lassen. Bisher seien jedoch alle Fälle negativ gewesen, wird der ärztliche Leiter des Spitals zitiert. Im Spital sei man auf "Hochrisiko-Infektionsfälle" vorbereitet, wird kalmiert.
Buchungsrückgänge?
Die Tourismusbranche in Hallstatt ist indes in Alarmstimmung, dass Touristen aus China ob des neuartigen Virus ausbleiben könnten. Ein Einbruch sei denkbar, denn Peking hat am Freitag ein Verkaufsverbot von Pauschalreisen ins In- und Ausland erlassen hat. Außerdem sind seit Wochenbeginn alle Gruppenreisen aus China ins Ausland untersagt. Auch im Weltkulturerbe-Ort soll es inzwischen wegen des Coronavirus erste Stornierungen geben.
Wie viele Chinesen tatsächlich jährlich nach Hallstatt reisen, ist nicht genau zu erfassen, da viele nur als Tagesgäste kommen. Bei den Nächtigungen ist China die Nummer fünf, hinter Gästen aus Österreich, Deutschland, Tschechien und den Niederlanden. Nach Hallstatt reisen Chinesen verstärkt auch individuell, nicht mehr nur in Gruppen.