Bezüglich des in China aufgekommenen neuen Coronavirus (2019-nCoV) hat Österreich bisher noch keine vermehrten Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Es gibt auch keine Direktflüge aus Wuhan nach Österreich. Weiters existierten kaum Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch, sagte am Montag Bernhard Benka vom Gesundheitsministerium gegenüber der APA.
"Derzeit gibt es noch wenig Hinweise auf eine dauerhafte Mensch zu Mensch Übertragung, die meisten der von China angegebenen Fälle stehen in Verbindung mit einem Besuch von Tiermärkten in Wuhan. Zur tatsächlichen Infektionsquelle oder der Übertragungsart gibt es jedoch noch keine Information. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) geht von einer niedrigen Wahrscheinlichkeit eines Imports in die EU aus und von einer sehr niedrigen Wahrscheinlichkeit einer raschen Weiterverbreitung innerhalb der EU", stellte Benka in der schriftlichen Beantwortung von Fragen zu der in China neu aufgetauchten Infektionskrankheit fest.
Frage: Kann das neue Virus mit SARS oder MERS verglichen werden?
Benka: "Ebenso wie der SARS- oder MERS-Erreger gehört 2019-nCoV zur Familie der Coronaviren. Aufgrund der derzeit vorhandenen Informationen ist jedoch von einer milderen Verlaufsform bei einer Erkrankung als bei SARS oder MERS auszugehen. Ob gewisse Risikogruppen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben bzw. schwerer erkranken, lässt sich aufgrund der derzeit laufenden epidemiologischen Abklärungen noch nicht sagen."
Frage: Gibt es Vorsichtsmaßnahmen, die nun in Österreich getroffen werden (evtl. an Flughäfen)?
Benka: "Derzeit noch nicht, Österreich unterhält keine Direktflüge mit der betroffenen Region. Die Lage in China wird jedoch in Abstimmung mit den Verkehrsbehörden genau beobachtet."
Frage: Gibt es Reisewarnungen?
Benka: "Die WHO empfiehlt keinerlei Reise- oder Handelseinschränkungen."
Frage: Wie schätzen Sie die internationalen und nationalen Auswirkungen der vielen Reisen zum chinesischen Neujahrsfest ein?
Benka: "Das chinesische Neujahrsfest wird die Reisevolumina, vor allem in China, erhöhen, damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Fallfindung außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes."